Venetien – Prosecco zwischen Hügeln und Ebenen
Venetien ist eine der weinwirtschaftlich bedeutendsten Regionen Italiens. Besonders bekannt ist das Gebiet für die Erzeugung von Schaumwein auf Basis der Rebsorte Glera, der unter dem Namen Prosecco in verschiedenen Herkunftsstufen vermarktet wird.

Das geographische Zentrum des klassischen Prosecco-Gebiets liegt zwischen Conegliano und Valdobbiadene, etwa 50 km nördlich von Venedig.
Geologie: Böden und Hügellandschaften
Das Prosecco DOCG-Gebiet umfasst die Hügelzonen um Conegliano und Valdobbiadene. Es handelt sich um eine geologisch heterogene Region mit Gesteinen marinen Ursprungs. In Valdobbiadene dominieren kalkhaltige Mergel, Tonmergel, Sandstein sowie konglomeratischer Flysch.
Die Entwässerung ist meist gut, was zu reduzierten Wasserverfügbarkeiten im Sommer führt – ein Faktor, der die Ausbildung von physiologisch reifen, aber nicht überreifen Trauben begünstigt.

Der Prosecco kommt aus einer herrlichen Urlaubsgegend, die Landschaft ist mild, das Essen in den Osterien ursprünglich und hervorragend.
In Conegliano überwiegen Sedimentablagerungen mit hohem Lehm- und Tongehalt. Die Hanglagen sind steil und oft schwer maschinell zu bearbeiten.
Das flachere Gebiet des Prosecco DOC umfasst weite Teile der Provinzen Treviso, Venezia, Padova, Vicenza, Pordenone, Gorizia, Trieste und Udine. Hier herrschen tiefgründige Schwemmböden mit hohem Lehm- und Humusanteil vor. Diese Standorte sind leichter zu bewirtschaften, erlauben maschinelle Ernte und hohe Erträge, neigen jedoch zur stärkeren Stickstoffverfügbarkeit, was sich auf das Wachstum und die Säurestruktur der Trauben auswirkt.
Klima: Mikroklimata zwischen Alpenrand und Adria
Die Hügelzonen des DOCG-Gebiets profitieren von einem gemäßigten, subkontinentalen Klima. Tagsüber sorgt die südliche Adria für warme Luftströmungen, während nachts kühlere Fallwinde aus den Voralpen die Temperaturen senken. Diese Tag-Nacht-Amplituden stabilisieren die Säure in den Trauben und erhalten das sortentypische, florale Aromengerüst der Glera.
Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei etwa 1200–1300 mm, konzentriert auf Frühjahr und Spätherbst. In steilen Lagen mit Süd- und Südostausrichtung reifen die Trauben schneller aus, bei gleichzeitig erhöhter Winddurchlüftung und niedrigerem Krankheitsdruck.

Steile Weinberge im Veneto: guter Prosecco wird erzeugt.
Im flacheren DOC-Gebiet ist das Klima homogener: wärmer, mit geringeren täglichen Temperaturunterschieden, höherer Luftfeuchtigkeit und weniger Wind. Diese Bedingungen führen zu schnellerer physiologischer Reife und tendenziell geringerer Säure – ein Faktor, der sich auf das sensorische Profil der Grundweine auswirkt. Höhere Temperaturen in der Reifephase können dazu führen, dass frische Noten der Glera überlagert werden und die Weine weniger strukturiert wirken.
Rebsorte: Glera
Die Glera ist eine spät reifende Rebsorte mit dünner Schale und hohem Saftanteil. Sie wird in der Regel mit reduktiven Verfahren ausgebaut, um Oxidation zu vermeiden. Die Schaumweinbereitung erfolgt überwiegend nach dem Charmat-Verfahren. In den DOCG-Zonen wird vielfach auf geringe Erträge pro Hektar und selektive Handlese gesetzt, während im DOC-Bereich auch hohe Erträge über 150 hl/ha zugelassen sind. Glera reagiert empfindlich auf zu hohe Ertragsbelastung mit aromatischer Verdünnung und instabiler Säure.
Kulturelle Bedeutung des Weinbaus
Der Weinbau in Venetien hat seit dem Mittelalter wirtschaftliche Bedeutung. Bereits im 14. Jahrhundert wurde in den Hügeln von Valdobbiadene dokumentiert Wein angebaut. Die Bezeichnung „Prosecco“ wurde ursprünglich für eine Rebsorte verwendet, bevor sie 2009 in eine Herkunftsbezeichnung überführt wurde. Heute existieren klare Abgrenzungen: Prosecco DOCG steht für Weine aus Hügelzonen mit kontrollierter Erzeugung, DOC für Flächen mit industriell möglicher Bewirtschaftung. Einfache Schaumweine mit Bezeichnung „Prosecco“ außerhalb dieser Gebiete entsprechen nicht den Regularien und sind rechtlich keine geschützten Herkunftsweine.
Im Mittelalter wurde die Region von verschiedenen Herrschaften kontrolliert, darunter die Langobarden und später die Republik Venedig, die den Weinbau und Handel maßgeblich förderte.
Im 19. und 20. Jahrhundert erlebte die Region turbulente Zeiten durch die österreichische Herrschaft und die beiden Weltkriege, doch der Weinbau blieb ein zentraler Bestandteil der regionalen Identität. Die Einführung moderner Produktionsmethoden im 20. Jahrhundert führte schließlich dazu, dass Prosecco zu einem der beliebtesten Schaumweine der Welt wurde.
Ursprünge und Bedeutung des Prosecco
Der Prosecco wird hauptsächlich aus der Rebsorte Glera hergestellt, die hier ideale Bedingungen findet. Neben Conegliano und Valdobbiadene gehören auch kleinere Regionen wie Asolo zur Prosecco-Produktion. Die Weine zeichnen sich durch ihre feine Perlage, Aromen von grünen Äpfeln, Birnen und weißen Blüten sowie ihre erfrischende Leichtigkeit aus. Sie eignen sich hervorragend als Aperitif und Begleiter zu leichten Gerichten wie Fisch und Meeresfrüchten.
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