Die Weinregion Languedoc
Das Languedoc ist die bedeutendste Weinregion in Frankreich. Es liegt im Süden am Mittelmeer, beginnt im Westen kurz hinter Avignon und der Rhône und reicht im Osten bis Narbonne. Trauben werden auf einer Breite von etwa 50 Kilometern vom Meer weg angebaut. Die natürliche Grenze sind die Berge der Cevennen und des Massif Central.

Die Appllelationen des Languedoc. Verstreut und zerklüftet.
Die Rotweine dürften bei Weinfreunden die gesuchtesten Gewächse des Languedoc sein, die oft herausragend erzeugt sind. Die Nähe zum Meer lässt den Wein aus dem Languedoc oft frisch erscheinen. Rosé überwiegt die Produktion im Languedoc, die Weißweine können überraschende Qualitäten erreichen.
Die Facetten des Languedoc
Geologie und Böden

Die Böden im Languedoc sind ebenso vielfältig wie die Landschaft selbst. Die wichtigsten Bodenarten sind:
- Schiefer: Typisch für die höheren Lagen wie in Faugères oder im Hinterland von Corbières. Schieferböden speichern Wärme und fördern die Reife von Rebsorten wie Syrah und Grenache.
- Kalkstein und Ton-Kalk-Gemische: Verbreitet in Appellationen wie Minervois und La Clape. Sie bieten eine gute Wasserspeicherung und tragen zur Mineralität der Weine bei.
- Geröll und Kies: Besonders in Gebieten wie dem Terrasses du Larzac zu finden, wo sie für gute Drainage sorgen und intensive, strukturierte Rotweine ermöglichen.
- Alluviale Schwemmböden: Häufig in den flachen Ebenen, ideal für frische Weißweine und einige Cuvées.
Klima

Heiß und trocken ist das Klima im Languedoc. Es wachsen nur an die Sonne angepasste Büsche und Reben. Selbst die kommen mitunter an ihre Grenzen, wenn es jahrelang nicht regnet.
Das Klima im Languedoc ist überwiegend mediterran, mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Allerdings variiert das Mikroklima stark je nach Appellation:
- Mittelmeer-Einfluss: In Küstennähe wie La Clape oder Picpoul de Pinet sorgt die Meeresbrise für frische, salzige Aromen in Weißweinen.
- Kontinentaler Einfluss: Im Hinterland, etwa in Saint-Chinian oder Terrasses du Larzac, bieten kühlere Nächte und größere Temperaturschwankungen, bessere Bedingungen für langsame Reifung und komplexe Aromen.
Was isst man im Languedoc?
Die Küche des Languedoc ist herzhaft und vielfältig. Während Fleischgerichte wie Cassoulet und Confit de Canard im Mittelpunkt stehen, gibt es auch zahlreiche vegetarische Optionen:

Das Meer ist im Languedoc nah, doch die Küche von Fleisch und dem immer reifen Gemüse geprägt.
- Cassoulet: Ein deftiger Bohneneintopf mit Ente und Schwein passt zu einem strukturierten Rotwein aus Corbières oder Faugères.
- Gegrillte Sardinen: Mit einem frischen Picpoul harmonieren die salzigen und zitrischen Aromen perfekt.
- Ratatouille: Die Kombination aus Tomaten, Auberginen und Zucchini passt zu einem weichen Grenache aus Minervois.
- Ziegenkäse-Tarte: Ein aromatischer Weißwein wie ein Marsanne-Roussanne-Cuvée aus La Clape ergänzt die cremige Textur.
Rebsorten und ihre erzeugten Mengen
- Grenache: Eine der wichtigsten roten Rebsorten des Languedoc, die für ihre fruchtigen Aromen und Vielseitigkeit geschätzt wird. Sie macht etwa 25 % der Rotweinproduktion aus.
- Syrah: Diese Rebsorte bringt Würze und Struktur in die Weine und deckt ca. 20 % der Rotweinproduktion ab.
- Carignan: Traditionell in rustikalen Weinen verwendet, beträgt ihr Anteil etwa 15 %, wobei viele Weine heute aus alten Reben hergestellt werden.
- Mourvèdre: Diese spät reifende Sorte verleiht den Weinen Tiefe und Struktur und ist in vielen Cuvées vertreten.
- Weiße Rebsorten: Picpoul, Marsanne, Roussanne und Vermentino dominieren die Weißweinproduktion.

Alte Mühle im Minervois. Geschichte ist im Languedoc überall anzutreffen.
Die Geschichte des Languedoc und des Weinbaus
Antike: Römer und Griechen
Der Weinbau im Languedoc begann vor mehr als 2.000 Jahren, als die Griechen und später die Römer in diese Region kamen. Die Griechen gründeten Handelsstädte wie Agde und Marseille, wo sie die ersten Rebsorten anpflanzten. Mit der Ankunft der Römer blühte der Weinbau auf. Sie legten geordnete Weinberge an, führten Bewässerungssysteme ein und machten den Weinbau zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Der Wein aus dem Languedoc wurde über das gesamte Römische Reich gehandelt.
Die Pause unter den Mauren
Während der maurischen Besetzung im 8. und frühen 9. Jahrhundert kam der Weinbau fast vollständig zum Erliegen. Die islamischen Mauren verboten den Weinanbau; viele Weinkeller wurden zerstört oder zweckentfremdet. Es dauerte bis ins Mittelalter, bevor der Weinbau wiederbelebt wurde.
Die Katharer und ihre Zerstörung
Nichts mit dem Weinbau zu tun, aber integraler Bestandteil des Languedoc sind die zahlreichen Zeugnisse der Katharer in der Region. Es war eine radikal religiöse Strömung des Mittelalters (12. und 13. Jahrhundert), die das Machtstreben und den Reichtum der Katholischen Kirche ablehnten.

Carcassonne mit dem Blick auf die Pyrenäen.
Die Folgen waren absehbar: Im Jahr 1209 begann der Albigenserkreuzzug, angeordnet von Papst Innozenz III. Sie wurden verfolgt und ausgerottet, wo es nur möglich war. Zahlreiche Verstecke und Befestigungen der Katharer gibt es im Languedoc. Wurden sie eingenommen durch die Heere von Kirche und Adel, folgte ein grausames Abschlachten der Bewohner.
Zu groß war die Gefahr, dass Macht und Deutungshoheit über den Glauben durch die Katharer unterminiert werden konnten. Die Hochburg der Katharer war die Festung Carcassonne.
Die Region erlebte Massaker und Zerstörungen, wie das berüchtigte Blutbad in Béziers, bei dem Tausende Menschen abgeschlachtet wurden. Die Weinkultur litt stark unter diesen Konflikten, da viele Dörfer und Weinberge verwüstet wurden.
Wiederaufbau und Renaissance
Die Weinberge wurden dann neu bepflanzt. Im 18. Jahrhundert führte die Eröffnung des Canal du Midi zu einer verbesserten Transportmöglichkeit für den Wein, was die Exporte ankurbelte. Das Languedoc wurde wieder zu einer wichtigen Weinregion.

Das Languedoc bietet eine enorme Fülle an Weinstilen. Der wechselnde Boden und die abgelegenen Weinberge bieten vielen Weinstilen eine Heimat.
Die Appellationen des Languedoc
Alleine durch die Größe des Languedoc, mit aktuell 246.000 Hektar Reben und etwa 12 Millionen produzierten Hektolitern Wein ist die Region mit vielen berühmten Namen verbunden. Die Rebfläche ist doppelt so groß wie die ganz Deutschlands.
Corbières, La Clape und das Minervois sind einige der bekannteren Appellationen. Im Languedoc werden enorme Mengen an Trauben produziert, natürlich auch viele günstige / einfache Qualitäten. Davon 52% Rosé, 40% Rot und 8% Weiß. Die roten Sorten sind also deutlich mehr vertreten. Trotzdem gibt es sowohl hervorragende Weiße als auch sehr ambitionierte kleine Winzer, die sich nur auf sehr hochwertige Gewächse spezialisiert haben.

Frédéric Palacios der Domaine Mas de Mon Pere ist einer der engagierten Winzer des Languedoc
Die Spezialität liegt im Kleinen
Viele der kleineren Appellationen wie das Fitou bieten besondere Weine aus dem Languedoc, die oft nicht sonderlich bekannt sind. Doch auch in den bekannten Appellationen sind es praktisch immer die Familienwinzer, die die besten Qualitäten erzeugen.
Appellationen im Detail
- Fitou: Die älteste kontrollierte Herkunftsbezeichnung des Languedoc (seit 1948). Es gibt zwei Teile: den maritimen Bereich nahe der Küste und den Inlandbereich in den Hügeln. Rotweine aus Carignan, Grenache und Syrah dominieren, begleitet von Aromen von Kräutern und schwarzen Beeren.
- Malepère: Diese Appellation liegt im Westen des Languedoc nahe Carcassonne. Sie ist in zwei Bereiche geteilt: den östlichen, stärker vom Mittelmeer beeinflussten Teil und den westlichen, kontinentaleren Bereich. Hier werden vor allem Merlot, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon angebaut.
- Minervois: Eine bekannte Appellation, die sich von den Hängen der Montagne Noire bis zum Fluss Aude erstreckt. Hauptrebsorten sind Carignan, Grenache, Syrah und Mourvèdre. Die Weine zeichnen sich durch Noten von Kräutern, roten Früchten und einem Hauch von Lakritz aus.
- Saint-Chinian: Diese Appellation liegt im nördlichen Languedoc und bietet zwei unterschiedliche Terroirs: Schieferböden im Norden und Kalkstein im Süden. Die Hauptrebsorten sind Syrah, Grenache, Carignan und Mourvèdre. Die Weine sind oft würzig und mineralisch mit ausgeprägten Kräuteraromen.
- Pic Saint-Loup: Eine Appellation im Hinterland des Languedoc mit kühleren Nächten, die für frische, strukturierte Rotweine sorgt. Hauptrebsorten sind Syrah, Grenache und Mourvèdre. Typische Aromen sind dunkle Beeren, Gewürze und Garrigue.
- La Clape: Ein einzigartiges Gebiet nahe der Küste, das früher eine Insel war. Die Böden sind kalkreich und die Hauptrebsorten umfassen Grenache, Syrah und Mourvèdre für Rotwein sowie Bourboulenc und Marsanne für Weißwein. Die Weine zeichnen sich durch mineralische Noten und salzige Frische aus.
Die Rebsorten des Languedoc
Das Languedoc ist eine Region mit den höchsten Temperaturen in Frankreich. Der Regen bleibt oft lange aus, fällt zudem oft nur lokal und in den letzten Jahren des spürbareren Klimawandels bereiten Starkregen und Hagel zunehmend Sorgen für die Winzer. Die angebauten Rebsorten sind für dieses Klima geeignet. Sie vertragen Zeiten der Dürre und starke Sonneneinstrahlung. Trotz der Wärme gibt es in Lagen nahe am Meer oder den Höhenlagen auch Weine, die die Frische nördlicher Lagen erreichen – auch diese aus den üblichen Sorten der Appellationen.
Die Roten Rebsorten
Fünf rote Rebsorten dominieren das Languedoc:
Weiter werden Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc auf zusammen 18.500 Hektar angebaut. Weitere, und die Weine oft sehr originell machenden Rebsorten sind Cinsault, Mourvèdre und die Grenache-Mutation Lledoner Pelut.
Die Weißen Rebsorten
Die weißen Rebsorten machen nur 8% der Rebfläche im Languedoc aus – trotzdem sind einige sehr gelungene Weißweine aus der Region zu finden:
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