Das Terroir von Rasteau

Die Böden von Rasteau, mit ihrer geologischen Vielfalt aus Mergel, Kies und Kolluvien, schaffen eine ideale Grundlage für den Weinbau.

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Das Terroir von Rasteau

Die Böden von Rasteau

Die Vielfalt der Böden in Frankreichs Weinbauregionen ist nicht nur ein geologisches, sondern auch ein önologisches Glück. Besonders in den Regionen mit kalkhaltigen Kieseln, Mergelböden und Alluvionen zeigt sich, wie die Geologie den Charakter von Weinen prägt.

Jeder Boden bringt eine einzigartige Kombination von Farbe, Aroma und Geschmack hervor, die Weinkenner zu schätzen wissen. Die Weine aus Rasteau haben ihren Ursprung in einigen der besten Lagen an der Rhône.

Einige Details zu diesen besonderen Terroirs und die Weine, die daraus entstehen.

Die Böden von Rasteau stammen aus sehr verschiedenen geologischen Zeiten

Böden von Rasteau und ihre Weine

Miozäner Mergel und Kieselsteine

Die Hügel von Rasteau, geprägt durch miozänen Mergel und kalkhaltige Kieselsteine, bieten ein außergewöhnliches Terroir. Die steilen Hänge, geformt durch Schluchten und Bäche (Rieu), schaffen ideale Bedingungen für den Weinbau.

Der Mergel, der etwa 50 % seines Volumens aus komplexen Tonen besteht, spielt eine zentrale Rolle: Er dient nicht nur als hervorragender Wasserspeicher, sondern liefert der Rebe auch essenzielle Nährstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen, Mangan und zahlreiche Spurenelemente. Die eingebetteten Kieselsteine und Kiese tragen zudem entscheidend zur Drainage bei, wodurch die Böden optimal durchlüftet und entwässert werden.

Häufig werden die Reben direkt auf diesen miozänen Mergel- und Kiesböden gepflanzt, was ihnen Zugang zu einer einzigartigen Nährstoffquelle ermöglicht. Klimatisch profitiert Rasteau von der Frische, die durch die Höhenlage und nordöstliche sowie östliche Ausrichtungen der Weinberge entsteht. Diese klimatischen Bedingungen unterstützen die Traubenreife und bewahren die Balance zwischen Struktur und Frische in den Weinen.

Pliozäner Feinsandiger Mergel

Ein weniger prominentes, aber nicht minder bedeutendes Terroir ist der feinsandige Mergel des Pliozäns. Dieses Material, verborgen unter den Kolluvien der Crapon- und Bellerive-Terrassen, spielt eine zentrale Rolle im Wasserhaushalt und in der Versorgung der Reben mit chemischen Elementen.

Die sehr feine Körnung des Bodens fördert die Speicherung von Wasser und stellt eine konstante Nährstoffversorgung sicher. Dadurch gewinnen die Weine aus diesen Gebieten an Eleganz und Finesse, unterstützt durch eine charakteristische Frische, die sich im Geschmack widerspiegelt.

Besonders hervorzuheben sind die Rebflächen, die direkt auf den „blauen Tonen“ in Richtung Roaix angelegt sind – ein Markenzeichen für außergewöhnliche Weine dieser Region

Der Einfluss den Boden auf den Wein ist ein Teil des Terroirs.

Quartäre Schwemmlandterrassen

Die Crapon- und Bellerive-Terrassen zeichnen sich durch ihre steinigen Böden aus, die jedoch unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.

Während die Crapon-Terrasse grobkörniger und sandiger ist, enthält die Bellerive-Terrasse mehr Tonanteile. Beide Terrassen bieten ideale Bedingungen für die Verwurzelung der Reben, da die alluvialen Böden eine hervorragende Durchdringbarkeit gewährleisten.

Diese Kombination aus Stabilität und Durchlässigkeit fördert die Entwicklung kräftiger Reben und aromatisch komplexer Weine.

Kolluviale Böden an den Hängen

An den Hängen der miozänen Hügel oder des Crapon-Hügels mit seiner markanten Terrasse sammeln sich durch Erosionsprozesse Kieselsteine und Mergel. Diese Mischung aus abgelagerten Materialien bildet eine leicht durchdringbare Schicht, die den Reben ein ideales Substrat bietet.

Die Wurzeln können diese Böden mühelos durchdringen, wodurch die Pflanzen weniger Stress ausgesetzt sind. Dies fördert eine gleichmäßige Reife der Trauben und ermöglicht die Produktion ausgewogener, reifer Weine mit einer vollendeten Textur.

Zusammengefasst:

Die Böden von Rasteau, mit ihrer geologischen Vielfalt aus Mergel, Kies und Kolluvien, schaffen eine ideale Grundlage für den Weinbau. Jede Bodenschicht, von den miozänen Tonen bis zu den quartären Alluvionen, trägt spezifisch zum Charakter und zur Qualität der Weine bei. Diese Weine zeichnen sich durch ihre Eleganz, ihre mineralische Frische und ihre Finesse aus – eine Hommage an das einzigartige Terroir von Rasteau

Die Weine der Böden in Rasteau

Die Art, wie Winzer mit ihrem Boden umgehen, hat großen Einfluß auf den Wein, den sie gewinnen können. Dieser Umgang ist in den letzten Jahren deutlich verfeinert worden. Von vielen Winzern, nicht allen.

Böden mit ockerfarbenem Ton und kalkhaltigen Kieseln aus dem oberen Miozän (vor 11,3 bis 5,3 Millionen Jahren):

  • Farbe: Tiefes Purpur mit samtigen Reflexen.
  • Aroma: Rauchig, Feuerstein, Garrigue-Noten.
  • Geschmack: Frische mit mineralischer Basis, feine Tannine mit sphärischen Körnern, Aromen von dunklen Früchten und Kräutern, würziger Abgang, luftige Struktur.

Böden mit gelbem Mergel aus dem oberen Miozän:

  • Farbe: Violett mit Amethyst-Nuancen, glänzend.
  • Aroma: Harziger Teer, leichte Reduktion, dezente rote und schwarze Früchte.
  • Geschmack: Milde Säure, die Frische verleiht, sehr feine, dichte Tannine mit glatter Textur, zartes Fruchtaroma, elegante und erfrischende Weine.

Blaue Mergelböden aus dem Pliozän (vor 3,6 bis 1,8 Millionen Jahren):

  • Farbe: Mattes, dunkles Karmesinrot.
  • Aroma: Intensive Marmelade aus schwarzen Früchten, schwarze Oliven, feuchte Erde, Garrigue.
  • Geschmack: Knackige Frische, die Leichtigkeit verleiht, leicht raue Tannine mit dichter Textur, Noten von Knoblauch und Schokolade, kraftvolle, aber geschmeidige Weine.

Kalkhaltige Böden (fein kiesige Kolluvien auf mergeligen Hängen):

  • Farbe: Glänzendes Karmesinrot und Purpur.
  • Aroma: Edel-vegetal, Garrigue, Salbei, Thymian.
  • Geschmack: Milde Säure, lockere Struktur, unregelmäßige, grobkörnige Tannine mit kleinen Rauheiten, leichte, angenehme Weine für den schnellen Genuss.

Terrassen der Ouvèze (alte quartäre Alluvionen):

  • Farbe: Helles Purpur-Violett.
  • Aroma: Geröstet, rauchig, sonnig.
  • Geschmack: Milde, gut integrierte Säure, die Frische verleiht, feine, zarte Tannine mit dichter Struktur, leichte Erdigkeit, genussvolle Weine.
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