Wer ist Movendi International?
Wer Julia Klöckner ist, werden vermutlich alle wissen - aber wer ist Movendi International?
Movendi International bezeichnet sich selbst als «die größte unabhängige globale Bewegung für Entwicklung durch Alkoholprävention». Die 1851 im Norden des Staates New York gegründete Gruppe war ursprünglich eine Abstinenzlergruppe, die stark von den Freimaurern beeinflusst war – inklusive Insignien und Ritualen.
Anfang in New York ...
Ursprünglich hieß er Independent Order of Good Templars (I.O.G.T., zu Deutsch Guttemplerorden) und verbreitete sich schnell in den USA, Kanada und England.
Verbreitung in Entwicklungsländern ...
Um 1900 gab es Gruppen in weit verstreuten Ländern wie Sri Lanka, Burma, Nigeria und Panama. Überall, wohin die I.O.G.T. ging, inspirierte es die Gründung anderer Abstinenzgruppen.
Das Ende mit der Prohibition ...
Die Bemühungen solcher Gruppen erreichten natürlich während der Prohibition ihren Höhepunkt, doch ihre Unbeliebtheit führte zu einem Rückgang der Mitgliederzahlen, während durch den Aufstieg modernerer Gruppen wie den Anonymen Alkoholiker die Bedeutung des klerikalen Guttemplerordens vollständig zum Erliegen kam.
Das neue Geschäftsmodell: Glücksspiel und WHO Millionen
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete die I.O.G.T. wandte sich Südostasien und Afrika südlich der Sahara zu. In den 1970er Jahren verzichtete das Unternehmen auf die Insignien und wurde 2020 in Movendi International umbenannt.
Damit standen dem Gruppe völlig neue Finanzquellen offen. 2022 erhielten Movendi und Partner über das WHO-nahe Projekt RESET einen Zuschuss von 15 Millionen Dollar (Quelle: Vital Strategies, 2022). Ziel der Initiative: Steuern erhöhen, Werbung verbieten, Verfügbarkeit reduzieren – und die Botschaft verbreiten: «No safe level.»
Die Organisationen setzen sich stark weiterhin in Entwicklungsländern ein, um den Alkoholmissbrauch besonders durch die männlichen Bewohner zu bekämpfen.
Weniger glücklich erscheint es, dass die Mittel zu diesem Zweck nicht immer heilig sein müssen, wie ein Urteil in Schweden zeigt: die schwedische Sektion von Movendi wurde 2018 wegen irreführender Verkaufspraktiken ihrer Glückspiellotterie von einem schwedischen Gericht zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von drei Millionen Kronen verurteilt.
Einfaches Weltbild von Movendi International
Movendi ist ein Kofferwort aus «Modus Vivendi», was «Lebensweise» bedeutet. Sie präsentiert sich als eine vom Herzen geleitete Menschenrechtsorganisation und sagt, sie sei nicht gegen Alkohol. Stattdessen «...setzen wir uns für das Recht jedes Menschen ein, sich für ein Leben ohne Alkohol zu entscheiden.»
Doch jeder, der beitritt, muss hingegen zusichern, dass er «einen Lebensstil ohne den Konsum von Alkohol und anderen Drogen führt.» Glücksspiel dürfte hingegen nicht problematisch sein.
Movendis Weltanschauung ist einfach: Es gibt keine Handwerker, Kleinproduzenten oder Winzer, die mit Land und Geschichte verbunden sind. Es gibt nur die Alkoholindustrie, die Propagandawörter wie «Mäßigung» und «Handwerk» verwendet, um ihre wahre Natur zu verbergen.
Verzerrung der Wirklichkeit als Geschäftsgrundlage
Wie im Vollrausch wirken meist allerdings die Auswüchse der Argumentation von Movendi International: gibt es schon keine Brauer und Winzer, sondern nur «Big Alcohol», so wird auch bei jeder Gelegenheit die Parallele zu «Big Tobacco» gezogen, um eine wie auch immer geartete Auseinandersetzung im Keime zu ersticken. Es gibt nur den Feind und der muss vernichtet werden.
Das klingt nun übertrieben?
Dubioses Framining
Womit wir wieder bei Frau Klöckner wären. Movendi International macht es leicht, seine Arbeitsweise zu erleben. Auf ihren eigenen Webseiten beschreibt sie das Zusammenwirken des «Deutschen Weininstitut» und der «Deutschen Weinakademie» und dem «Deutschen Weinfonds» in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium und damit zumindest damals Julia Klöckner als: unlautere Geschäftspraktiken der Alkoholindustrie im Jahr 2024: Täuschung, Manipulation und Sabotage. Belegt wird dies mit dem Handeln der Alkoholindustrie in Uganda, wo «Big Alcohol» in Profitgier und mit unlauteren Praktiken vorgeht.
Das glauben Sie nun nicht?
Hier noch einmal die Quellen:
Deutsche Weinlobby entlarvt: Politische Einmischung, Täuschung und schädliche Behauptungen
Unlautere Geschäftspraktiken der Alkoholindustrie im Jahr 2024:
Die Empfehlungen der WHO in den Händen von Movendi International
Sämtliche Empfehlungen der WHO zum Alkohol werden in enger Zusammenarbeit mit dieser Movendi International erstellt, diese Zusammenarbeit finanziert und zusätzliche erhebliche Mittel bereitgestellt, um Aussagen wie oben beschrieben zu tätigen.
Ob Frau Klöckner das weiß?
Vermutlich nicht. Warum die neuen Empfehlungen der WHO berechtigt sind, liegt weder im Wirkkreis der ehemaligen Weinkönigin noch in der Verteufelung von Alkohol durch eine Gruppe mit arg eingeschränktem Argumentationsmuster. Die Folgen der Sucht verfallener Menschen sind enorm.
Weltweit sind Drogen-, Fett-, Zucker-, Internet- und Spielsucht Ursache für große Schäden durch gesundheitlichen und sozialen Verfall von Teilen der Gesellschaften. Hinzu kommt die mangelnde Bewegung großer Teile der Weltbevölkerung.
Für diese Themen erarbeitet die WHO Empfehlungen für Regierungen und - zum Beispiel - Versicherungen. Die Unabhängigkeit der WHO ist immer wieder Gegenstand der Kritik. Knapp 80% der Finanzen der WHO stammen aus zweckgebundenen Spenden.
Die Regierungen und Gesellschaften haben mit starken regionalen Einflüssen zu leben. So wird es in Uganda kein Problem geben, Wein zu verbieten. Beim Anbau und Genuss von Kaffee dürfte es erhebliche Probleme geben. In Frankreich sieht es genau andersherum aus.
Derart komplexe Fragen in die Hände weniger Organisationen zu legen, die keine Verantwortung tragen, jedoch Maximalpositionen vertreten, ist eine Möglichkeit sich dem Thema zu nähern.