Bodenbearbeitung und Pflege
Mit ihrer Arbeit tragen Winzer maßgeblich zum Terroir im Weinberg bei. Dabei spielen die Methoden der Bodenbearbeitung, die Begrünung und der Umgang mit chemischen Eingriffen eine wesentliche Rolle.
Bodenbearbeitung
Die Bodenbearbeitung dient dazu, die Wachstumsbedingungen für die Reben zu optimieren und das Terroir zur Geltung zu bringen. Es gibt verschiedene Ansätze:
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Pflügen und Lockerung des Bodens:
Das Pflügen verbessert die Bodenstruktur, fördert die Belüftung und unterstützt die Durchwurzelung der Reben. Es hilft zudem, die Kapillarwirkung zu unterbrechen, um Wasserverluste durch Verdunstung zu reduzieren.
Vorteil: In Regionen mit verdichteten Böden, wie in Corbières, kann das Pflügen entscheidend sein, um die Wasseraufnahme zu verbessern. -
Minimaler Eingriff:
Winzer in kargen Lagen, wie an den Dentelles de Montmirail, verzichten oft auf intensive Bodenbearbeitung, um das empfindliche Gleichgewicht nicht zu stören. Hier wird der natürliche Charakter des Terroirs bewusst betont.
Nachteil: Ohne Eingriffe besteht das Risiko, dass unerwünschte Pflanzen Nährstoffe konkurrenzieren oder den Boden verfestigen.
Begrünung im Weinberg
Die gezielte Begrünung zwischen den Rebzeilen hat mehrere Vorteile:
- Erosionsschutz: In Regionen mit steilen Lagen, wie im Burgund, verhindert eine Begrünung das Abschwemmen von wertvollem Oberboden.
- Förderung der Biodiversität: Begrünte Weinberge bieten Lebensraum für Nützlinge wie Marienkäfer und fördern ein natürliches Gleichgewicht im Ökosystem.
- Nährstoffbindung: Pflanzen wie Klee oder Luzerne fixieren Stickstoff im Boden und verbessern dessen Fruchtbarkeit, ohne chemische Düngemittel einzusetzen.
Verzicht auf Chemikalien
Nachhaltige und biodynamische Ansätze im Weinbau verzichten auf Herbizide und Pestizide. Stattdessen setzen Winzer auf organische Mittel und natürliche Verfahren, um Krankheiten vorzubeugen. Ein Beispiel ist der Einsatz von Schwefel und Kupfer gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau.
Fallstudie: In Menetou-Salon wenden viele Winzer diese Praktiken an, um den Einfluss des Terroirs unverfälscht zu bewahren.
Bewässerung
In Regionen mit ariden Bedingungen, wie in Teilen der Provence, stellt die Wasserversorgung eine Herausforderung dar. Hier stehen Winzer vor der Frage, ob sie künstliche Bewässerung einsetzen sollen.
- Pro Bewässerung: Sie sichert Erträge und stabilisiert die Qualität in trockenen Jahren.
- Contra Bewässerung: Sie kann die Wurzeltiefe der Reben verringern und den Charakter des Terroirs abschwächen, da die Reben nicht mehr gezwungen sind, tiefere Bodenschichten zu durchdringen.
Technische Unterstützung
Moderne Technologien wie Drohnen und Bodensensoren helfen Winzern, den Boden detailliert zu analysieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen. So kann etwa der Wasserbedarf präzise ermittelt oder ein Nährstoffmangel frühzeitig erkannt werden.