Rière Cadène: Tradition und Innovation im Roussillon
Ein Weingut mit Geschichte
Das Weingut Rière Cadène liegt an den Toren Perpignans und blickt auf über 100 Jahre Geschichte zurück. Im Jahr 1904 erwarb der Urgroßvater, ein Optiker, das Anwesen, damals noch als Nebenerwerbsbetrieb. Die Familie überließ die Vinifikation den Genossenschaftskellereien von Pia und Mas Llaro. 1994 übernahmen Laurence und Jean-François Rière die Leitung, vinifizierten ihre erste Ernte und modernisierten die alten Betontanks, die bereits seit 90 Jahren in Betrieb waren.
Terroir und Vielfalt
Das 30 Hektar große Weingut erstreckt sich über drei unterschiedliche geographische Zonen:
- Terrassen von Calce: Auf kalk- und schieferhaltigen Böden wachsen hier vor allem Carignan, Grenache und Syrah. Die Erträge sind niedrig (18 hl/ha), was die Trauben konzentrierter und hochwertiger macht.
- Schwarzer Schiefer aus der Agly-Tal: Dieser geologische Ausnahmefall bringt Weißweine von außergewöhnlicher Mineralität und Frische hervor, wie Macabeu, Grenache Blanc, Vermentino, Roussanne und Viognier.
- Gerollte Kiesel der Têt: Diese Böden sind reich an Ton und sorgen für langsame, gleichmäßige Reifung. Sie bringen fruchtige, würzige Rotweine hervor, die Eleganz und Struktur vereinen.

Die Basis der Weine wird hier gelegt: auf dem Boden der Weinberge und dem möglichst unbehandelten Umfeld der Reben, denen jedoch vieles durch gezielte Arbeit zur Verfügung gestellt wird. Nur dann können die Weine später ausdrucksvoll spontan entstehen.
Die Balance zwischen Eingriff und Natur
Der Weinbau erfordert Aufmerksamkeit und Pflege, doch jede Intervention beeinflusst das natürliche Gleichgewicht der Weinberge. Soll man die Natur einfach ihren Lauf nehmen lassen oder gezielt eingreifen? Auf diese Frage antworten Laurence und Jean-François Rière mit einer Philosophie des Ausgleichs – ein Ansatz, der die Winzer mal der einen, mal der anderen Seite den Vorzug geben lassen. Hierin liegt ihr Wissen, Erfahrung und fortune.

Die Arbeit an der Rebe wird von allen Weingütern weitgehend gleich gemacht Es ist der Umgang mit dem Boden, der den Unterschied der Winzer - Philosophien macht. Die Arbeit mit chemischen Hilfsmitteln ist erheblich einfacher als ein biologisch betriebener Weinberg.
Ein harmonisches Gleichgewicht
Das Ziel ist es, ein stabiles Gleichgewicht zwischen Rebstöcken und ihrer Umgebung zu schaffen. Dabei spielt die Förderung von Bodenlebewesen und nützlichen Insekten eine zentrale Rolle.
Die Fauna und die Mikroorganismen des Bodens können ihre wertvolle Arbeit – wie die natürliche Schädlingsbekämpfung und die Nährstoffversorgung – auf diese Weise besser erfüllen, als es jede menschliche Intervention könnte. In den Weinbergen von Rière Cadène pulsiert das Leben, und das wird mit Respekt und Sorgfalt bewahrt.

Die Pflanzen zwischen den Reben haben großen Einfluß, um die Einschränkung einer Monokultur zu durchbrechen und vielfältigem Leben einen Raum zu geben. Der Sinn ist auch, die Natur nicht zu verbrauchen. Insbesondere entsteht nur so ausdrucksvoller Wein.
Verpflichtung zur biologischen Vielfalt
Seit vielen Jahren verzichtet das Weingut vollständig auf den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden. Dieser konsequente Verzicht ist ein klares Bekenntnis zur Förderung der biologischen Vielfalt und zur Nachhaltigkeit. Um diese Maßnahmen sichtbar zu machen, ist das Weingut heute zertifiziert für biologischen Anbau – ein weiterer Beweis für das Engagement für die Natur und die Qualität ihrer Weine.

Die Reife im alten Barrigue gibt dem Wein Sauerstoff, jedoch kein Aroma. Der Wein wird harmonischer.
Vinifikation und besondere Weine
Laurence und Jean-François Rière widmen sich der Herstellung von Weinen, die das Terroir und die Aromen ihrer Rebsorten, die auf ihren Böden gedeihen widerspiegeln. So einfach ist die viele Arbeit der beiden zusammengefasst. Der Neffe wird diese Tradition weiter pflegen.

Der Wiedehopf - der Huppe auf französisch. Das Wappentier von Rière Cadene. Er bleibt nur, wenn er ein gutes Umfeld findet. Und er kommt jedes Frühjahr wieder.
Der Huppe fasciée: Das Symbol von Rière Cadene
Die Huppe fasciée, auf Deutsch Wiedehopf, ist ein auffälliger Vogel, der sich durch seine charakteristische Federhaube und das schwarz-weiß gebänderte Gefieder auszeichnet. Sein lateinischer Name ist Upupa epops.
Bedeutung für das Weingut: Der Wiedehopf ist ein Symbol für Artenvielfalt und ein gesundes Ökosystem. Er ist besonders empfindlich gegenüber Umweltveränderungen und zeigt durch seine Präsenz an, dass ein Lebensraum intakt und nachhaltig bewirtschaftet wird.
Laurence und Jean-François Rière freuen sich jedes Frühjahr, wenn der Wiedehopf aus seinem Winterquartier zu ihnen zurück kommt. Als Indikator dafür, dass sie bei ihrer vielen Arbeit an dem natürlichen Umfeld im Weinberg vieles auch richtig gemacht haben.
Rière Cadene in Kürze
Rière Cadène vereint die Tradition des Roussillon mit einer modernen, nachhaltigen Herangehensweise. Mit ihren vielfältigen Terroirs und einem kompromisslosen Fokus auf den Ausdruck der Rebsorten schaffen Laurence und Jean-François Weine, die vom ersten Moment an große Freude bereiten und bis zum letzten Ende am Gaumen nicht nachlassen, dies zu bieten. Ein Besuch ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch eine Reise in die Seele des Roussillon.