Grenache Weine mit Charakter
Mächtige Felen in den Tiefen eines Weinberges beeinflussen den Wein, der in den oberen Erdkrumen wächst - auch. Die Krume kann der Winzer beeinflussen.
Weine der Traube Grenache haben viel Zucker und wenig Säure. Gute Weine aus Grenache haben ein ungemein dichtes Aroma von dunklen Beeren, Schokolade, Leder, Pfeffer – wenn die Erträge niedrig sind und die Böden gut.
Aus Grenache können leichte Rosé Weine erzeugt werden und großartige schwere Weine. Es lohnt sich fast immer, nach dem Wort Grenache auf der Flasche zu suchen oder den Weinhändler danach zu fragen. In Frankreich heißt die Sorte mitunter auch Grenache Noir – gemeint ist die gleiche Traube.
Die Beeren der Grenache Rebe haben eine dicke Schale, was ihnen ein breites Spektrum an «schweren» Aromen dunkler Beeren und würziger Aromen bringt. Dicke Schalen bedeuten normal auch markantes Tannin, die den Wein haltbar und bissig machen. Das hat Grenache nicht.
Grenache Rebe in der Provence
Reiner Grenache altert weit weniger gut als Syrah, mit der er oft in Cuvées zu finden ist. Das macht Weine aus Grenache schon in jungen Jahren gut und reif trinkbar. Sie haben einen vollen, saftigen Geschmack, der aus einem einfachen Grund rund erscheint: Grenache erzeugt sehr viel Zucker und der wird zu sportlichen Alkoholgehalten umgewandelt. 14% sind ein Zeichen von hohen Erträgen, 16% schreiben Winzer nicht gern auf die Etiketten. 15.6% findet man stattdessen auf manchen Weinen aus warmen Regionen.
Wie immer bei großen Sorten eröffnet die Lage der Weinberge dem Winzer erst die Möglichkeit zu großen Weinen. Neben viel Wärme benötigt Grenache mineralischen Boden, um neben Zucker auch seine besonderen Aromen zu entwickeln.
Oft nutzen Winzer kleine, versteckte Weinberge an steilen Hängen, die durch die Bodenverwerfungen tieferes Bodengestein an die Oberfläche bringen. Für Massenweine wären diese Rebflächen schlecht geeignet, aber für die besonderen Weine. Das ist natürlich eine schöne Geschichte, die bei vielen Winzern stimmt, wie auf den Bildern in der Provence, wo es am Fuße der Dentelles de Montmirail an den steilen Weinbergen solche Böden gibt.
In Rasteau bei nahendem Gewitter
Dort liegt auch Gigondas, das Dorf mit den mächtigen Weinen, in denen viel Grenache angebaut wird. Es gibt auch andere warme Lagen mit mineralischen Schiefer wie im spanischen Priorat, wo man bequem durch ideale Grenache Weinberge spazieren kann.
Neben Spanien und Frankreich wird Grenache in anderen europäischen Regionen angebaut (weniger) und aus europäischer Sicht in Übersee: Chile, Südafrika, Australien und den USA.
Bodenarten, die Grenache Weine großartig machen
Steinige und gut durchlässige Böden
- Kieshaltige Böden: Diese Böden fördern die Drainage und verhindern, dass die Reben zu viel Wasser aufnehmen. Sie zwingen die Reben, tief zu wurzeln, wodurch sie Zugang zu Mineralien aus tieferen Erdschichten erhalten.
- Sandige Böden: Sand verbessert die Luftdurchlässigkeit der Böden, was das Wurzelwachstum begünstigt.
- Schieferböden: (z. B. Llicorella im Priorat) Diese fördern die Wärmespeicherung, was zu einer gleichmäßigen Traubenreifung beiträgt. Die Mineralität des Schiefers verleiht den Weinen besondere Tiefe und Komplexität.
Kalkhaltige Böden
Kalksteinböden: Diese Böden bieten eine gute Balance zwischen Wasserspeicherung und Drainage. Sie fördern eine ausgewogene Reife der Trauben und verleihen den Weinen eine elegante Struktur und feine Säure.
Tonhaltige Böden
Ton: Ton speichert Wasser gut und versorgt die Reben auch in Trockenperioden gleichmäßig. Dies ist besonders wichtig in heißen, trockenen Anbauregionen.
Klimatische Anforderungen
- Warme Temperaturen: Grenache benötigt viel Wärme, um vollständig auszureifen. Hohe Temperaturen fördern die Entwicklung von Zucker und damit den Alkoholgehalt der Weine.
- Trockene Bedingungen: Die Rebsorte ist dürretolerant und gedeiht gut in trockenen Gebieten, da sie wenig Wasser benötigt.
- Kühle Nächte: In hügeligen Regionen wie dem Rhône-Tal und Priorat sorgen kühle Nächte für den Erhalt der Säure und eine frische Fruchtbalance.
Höhenlagen
Regen ist Wetter, Klima ist der Durchschnitt der Wetter. Genache liebt es heiß und trocken.
In höheren Lagen (300–600 m über dem Meeresspiegel) profitieren die Reben von der besseren Belüftung, die Krankheiten vorbeugt, sowie von einer langsameren, gleichmäßigeren Reife. Dies führt zu intensiveren Aromen und einer ausgewogenen Säure.
So schmeckt Grenache und zu diesem Essen passt er
Die geringe Säure, die vollen Aromen sind fast immer eine sichere Bank für gefälligen Wein. Den hohen Alkohol muss man (frau) mögen oder vertragen. Insgesamt sind Weine aus Grenache für harmonisches Essen gut geeignet. Selbst die sommerlichen Rosé aus der Provence vereinen Salat und Lamm vom Grill.
Schwere Rotweine aus Grenache oder hohen Anteilen davon sind ideale Begleiter für saftiges Fleisch aus dem Schmortopf oder der Pfanne. Wer es lieber fleischlos mag, wird bei gebundenen Gerichten wie Pasta mit Sauce oder Risotto schnell und gut fündig.
Was | Gericht | dazu / dabei | Hauptaroma |
---|---|---|---|
Fleisch | Steak | Ratatouille, Gratin, Pasta | Nebeneinander feiner Aromen und Röstaromen, die durch Grenache verbunden werden |
Geschmortes Lamm | Baguette, Kartoffeln | Feines Fleisch mit Extrakt vom Fond | |
Braten aus dem Ofen | Gemüse, Pasta | Harmonie von Fleisch und Gemüse | |
Gemüse | Risotto | mit Pilzen, Pistazien, Ruccola | Weiches Risotto, Kontrast im Gemüse |
Gratin | Crème fraîche, Baguette | Kruste, Frische vom Gemüse und Schmelz | |
Pasta | Tomaten, Zucchini, Paprika | Weiche Pasta, knackiges Gemüse |