Quarz im Weinberg
Quarz ist ein häufig vorkommendes Mineral und besteht aus Siliziumdioxid (SiO₂). Er kann in reiner Form als klare, farblose Kristalle vorkommen oder unterschiedliche Färbungen durch Beimengungen anderer Elemente oder Einschlüsse haben. Im Boden kann Quarz als Sand, Kies oder größere Gesteinsbrocken, etwa aus Granit, vorhanden sein.
Das sehr feine Material Silit besteht ebenso aus Quarz. Der ähnlich feine Ton hingegen enthält im Gegensatz zum Quarz Tonmineralien: hydrierte Aluminium- und/oder Eisen- und Magnesiumsilikate. Die Wirkung von Quarz im Weinbau hängt im Wesentlichen von seiner Größe ab.
Während die alluvialen Granitkiesel an der Rhône und den Graves die Wärme speichern, speichert das viel feinere Silit ebenfalls an der Rhône oder auch an der Loire die Feuchtigkeit. Der sandige und damit quarzhaltige Boden in Sablet drainiert hingegen hervorragend.
Eigenschaften von Quarz
- Härte und Stabilität: Quarz ist ein extrem hartes Mineral, das kaum verwittert. Dies sorgt für eine langfristige Stabilität des Bodens.
- Wasserdurchlässigkeit: Böden mit hohem Quarzanteil haben eine gute Drainage, wodurch Staunässe vermieden wird.
- Wärmespeicherung: Quarz kann Wärme speichern und sie langsam wieder abgeben, was ein stabiles Mikroklima für die Reben schafft.
- Reflektion von Licht: Die hellen Quarzkristalle reflektieren das Sonnenlicht, was die Photosynthese der Reben unterstützt.
Quarz in Weinregionen
Quarzreiche Böden, insbesondere in Regionen mit sandigen oder schluffigen Böden, sind häufig in Beaujolais, an der Rhône und in Elsass zu finden. Die physikalischen Eigenschaften von Quarz beeinflussen die Entwicklung der Reben und die Eigenschaften der Trauben:
- Tiefe Verwurzelung: Die gute Drainage und lockere Struktur ermöglichen es den Reben, tief in den Boden einzudringen.
- Erhalt der Säure: Quarzreiche Böden begünstigen kühle Nachttemperaturen, wodurch die Trauben ihre Säure behalten.
- Mineralische Noten: Weine aus Quarzböden entwickeln oft eine charakteristische Mineralität, die sie einzigartig macht.
Beispielregionen mit Quarzreichen Böden
Quarz ist besonders in Regionen mit alten Gesteinsschichten verbreitet. Beispiele hierfür sind:
- Beaujolais: Quarzkristalle im Granitboden fördern die Entwicklung eleganter und fruchtiger Gamay-Weine.
- Elsass: Die sandig-quarzreichen Böden tragen zur klaren Struktur und Frische der Weine bei.
- Nördliche Rhône: Syrah aus quarzhaltigen Böden zeichnet sich durch eine ausgeprägte Würze und Mineralität aus.