Die Rebsorte Counoise in südfranzösischen Cuvées
Herkunft und Verbreitung
Counoise ist eine traditionelle rote Rebsorte, die ihren Ursprung im Süden Frankreichs hat und vor allem an der Rhône verbreitet ist. Obwohl sie selten sortenrein ausgebaut wird, spielt sie eine wichtige Rolle in den Cuvées der südlichen Rhône, insbesondere in Châteauneuf-du-Pape, wo sie eine der 13 zugelassenen Rebsorten ist. Historischen Überlieferungen zufolge soll die Rebsorte im Mittelalter von Spanien nach Frankreich gelangt sein, vermutlich durch Pilger oder Händler.
Heute findet man Counoise neben der Rhône auch in kleinen Mengen im Languedoc, im Südwesten Frankreichs sowie in Kalifornien, wo sie einige Winzer als Bestandteil von mediterranen Cuvées schätzen.
Ampelographische Merkmale
Die Rebsorte ist an ihrem mittleren Wuchs, den eher lockeren Trauben und der späten Reife erkennbar. Ihre Beeren sind mittelgroß, haben eine dünne Schale und eine relativ hohe Saftausbeute. Wegen ihrer späten Reife benötigt Counoise warme, sonnige Standorte mit guter Wasserversorgung.
Ein Problem im Weinberg ist ihre Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, insbesondere Mehltau, weshalb handwerkliche Winzer oft durch gezielte Laubarbeiten und natürliche Begrünung im Weinberg das Mikroklima verbessern, um den Einsatz von Fungiziden zu vermeiden. Konventionelle Betriebe setzen hier oft auf chemische Spritzmittel, die allerdings die natürliche Hefepopulation auf den Beeren beeinträchtigen und somit eine Spontangärung erschweren.
Weincharakter und Aromen von Counoise
Obwohl sie selten reinsortig vinifiziert wird, trägt Counoise mit bestimmten Eigenschaften zur Balance von Cuvées bei:
- Aromen: Helle rote Früchte wie Erdbeeren, rote Johannisbeeren und Kirschen, oft begleitet von würzigen Noten wie weißem Pfeffer, Lakritz und mediterranen Kräutern.
- Struktur: Relativ leicht mit moderatem Tanningehalt, wodurch sie als ausgleichender Bestandteil in kräftigeren Assemblagen dient.
- Säure: Eine angenehme Frische, die insbesondere in den heißen Lagen Südfrankreichs zur Lebendigkeit der Weine beiträgt.
An der nördlichen Rhône wird Counoise selten angebaut, da dort kühlere Bedingungen herrschen, die ihrer späten Reife nicht entgegenkommen. In den Cuvées der südlichen Rhône- bringt sie dagegen eine feine Frische, die besonders Grenache, Syrah und Mourvèdre zugutekommt, indem sie die oft hohe Alkoholstruktur dieser Weine etwas auflockert.
Counoise in Cuvées
Die klassische Verwendung von Counoise sieht man in Châteauneuf-du-Pape, wo sie oft in kleinen Anteilen von 5–10 % enthalten ist. Hier sorgt sie für zusätzliche Finesse und Würze in den oft kraftvollen Weinen. Auch in den Côtes du Rhône-Weinen und einigen Cuvées aus dem Languedoc wird sie als frischer, würziger Bestandteil geschätzt.
Speiseempfehlungen
Counoise wird praktisch nie sortenrein zu Wein verarbeitet. Daher sind diese Hinweise für Weine mit Counoise zu verstehen und die dominierenden Rebdorten bestimmen die Wahl des Essens zum Wein.
Dank ihrer Frische und feinen Würze passt Counoise besonders gut zu:
- Gebratenem Geflügel wie Ente oder Perlhuhn
- Lammgerichten mit Kräutern der Provence
- Leichten mediterranen Speisen, wie Ratatouille oder gefüllten Paprikaschoten
- Halbhartem Käse, der ihre fruchtigen Noten ergänzt