Rotwein: Kunst im Glas
Rotwein wird aus roten Trauben gewonnen - von Ausnahmen abgesehen, wenn auch Teile der Cuvée aus weißen Trauben besteht. Viele Weine der nördlichen Rhône werden so erzeugt.
Das Zusammenspiel von Farbe und dem damit einhergehenden Tannin, dem Gerbstoff und den Aromen, die aus den Schalen in den Wein gehen oder bei der Gärung freigesetzt werden, machen Rotweine zu einer intensiven aromatischen Erfahrung. Sofern die gut gemacht und handwerklich erzeugt sind.
Die Farbe: Ein sinnlicher Auftakt
Die changierenden Farben eines Rotweins, von zartem Rubin bis hin zu opulentem Purpur, sind mehr als ein optisches Erlebnis – sie sind der erste Hinweis auf die aromatische Tiefe, die im Glas verborgen liegt.
Diese Töne entstehen durch die Anthocyane, Farbpigmente, die in den Schalen der Beeren verborgen sind und während der Maischegärung freigesetzt werden. Schon beim Betrachten des Glases nimmt man die Handschrift des Jahrgangs, der Rebsorte und der Weinbereitung wahr.
Die Maische: Wie der Wein Form annimmt
Die Schalen, Kerne und Stiele der Trauben sind die Lieferanten der Aromen, der Struktur und der Farbe. In der Maische werden diese Elemente durch die entstehende Wärme und den Alkohol extrahiert. Die gezielte Bewegung – etwa durch das Untertauchen des Tresterhuts – intensiviert die Freisetzung von Farbstoffen und Tanninen, die nicht nur das Geschmacksprofil prägen, sondern auch die Haltbarkeit des Weins sichern.
Tannine: Struktur und Reife
Tannine, eine spezielle Form der Gerbstoffe, sind die tragenden Säulen eines Rotweins. Sie verleihen ihm Körper, Struktur und die Fähigkeit zur Reifung. Im Verlauf der Jahre verändert sich ihr Charakter: Junge Tannine wirken adstringierend und kantig, doch mit Zeit und Kontakt zu Sauerstoff oxidieren sie. Diese Oxidation lässt Tannine als Salze aus dem Wein ausfallen, sichtbar als feiner Bodensatz. Was bleibt, ist ein Wein, der weicher, eleganter und harmonischer wird – ein Genuss, der Geduld belohnt.
Säure: Die lebendige Seele des Weins
Die Säure eines Rotweins verleiht ihm Lebendigkeit und Balance. Während die Reife am Rebstock voranschreitet, nimmt die Säure ab, besonders die Apfelsäure, die schließlich oft in eine weichere Milchsäure umgewandelt wird. Doch kühle Nächte und präzises Arbeiten bei der Lese bewahren die Säure, die den Wein nicht nur frisch hält, sondern auch seine Fruchtaromen hebt und die Struktur harmonisch ausbalanciert.
Spontangärung: Die Natur erzählt ihre Geschichte
In der Spontangärung entfaltet sich das Zusammenspiel von Natur und Handwerk auf faszinierende Weise. Die Hefen, die sich im Verlauf des Jahres auf den Beeren und im Weinkeller ansammeln, sind vielfältig.
- Im Frühling und Sommer siedeln sich Hefestämme aus der umgebenden Flora und Fauna auf den Trauben an.
- Die Arbeit des Winzers – etwa die Begrünung zwischen den Reihen oder der Verzicht auf chemische Eingriffe – beeinflusst die Zusammensetzung dieser Hefen.
- Während der Gärung treten die unterschiedlichen Stämme in einer natürlichen Abfolge auf: Zunächst dominieren weniger alkoholtolerante Arten, die von robusteren Hefen abgelöst werden, sobald der Alkoholgehalt steigt.
Jeder dieser Stämme hinterlässt aromatische Spuren, die das Terroir und die Jahreszeit widerspiegeln. Für den Weintrinker bedeutet dies: Jeder Schluck ist ein Fenster in die Weinberge und das Jahr, in dem der Wein entstand.
Die Aromenreise eines Rotweines
Ein ausdrucksvoller Rotwein entfaltet sich im Glas bereits mit Eleganz und Tiefe - daher ist der Duft das erste und wichtigste Erkennungszeichen einer Rotweines. Das Aroma von dunklen Beeren, erdigen Nuancen oder subtilen Kräuternoten offenbart sich am Gaumen jedoch durch die Nase: solche Stoffe nimmt die Zunge nicht wahr.
Die Struktur, getragen von der Säure und den gereiften Tanninen, empfindet hingegen die Zunge. Was bleibt, ist die Erfahrung, einen harmonisch wirkenden Wein zu genießen, bei dem Aroma und Geschmack eine gelungene Einheit bilden.
Rotweine online bestellen
Im weinraum gibt es für jeden Anlass eine große Auswahl an Rotwein. Rotwein aus Frankreich bestellen viele Kunden, die die Weine beim Winzer probiert haben. Die Rotweine aus Italien stammen aus den Regionen Friaul, den Abruzzen, dem Piemon und dem Aostata. Zwei Winzer aus Südtirol runden das Programm ab. Bestellen Sie Rotwein online, und die Weine sind in wenigen Tagen zu Ihnen nach Hause geliefert.