Böden der Champagne

Durch die Entstehung der Champagne als Meeresboden des Pariser Beckens sind zwei Sedimentformationen in der Champagne zu finden, ergänzt durch Mischformen aus erodiertem und angeschwemmtem Material.

Böden der Champagne

Die Böden der Champagne: Vielfalt und Einfluss

Das Terroir der Champagne umfasst das Klima, die lokalen Formen der Landschaft (Neigung, Höhe) und natürlich den Boden. In der Champagne gibt es rund 280.000 Parzellen, deren Böden recht genau untersucht sind und den Charakter der Weine, die darauf wachsen, stark beeinflussen. Viele Winzer weisen – zu Recht – auf die Details der Böden ihrer Weinberge hin, sofern es Champagner aus solchen Lagen sind und keine Cuvées.

Die Böden der Champagne

Selbst für Winzer endet das sinnvolle Detailwissen einmal, sofern man Kausalität und Korrelation trennt.

Um das Terroir der Champagne oder auch nur den Text auf dem Rückenetikett einer guten Flasche Champagner mit der Angabe «Einzellage» zu verstehen, müsste man die Parzellen genau betrachten: die exakte Bodenform, die Hangneigung, den Sonnenstand zu Morgen, Mittag und Abend sowie die Analyse des Bodens in verschiedenen Tiefen.

Ein grober Überblick über die Struktur der Böden und Lagen der Champagne vermittelt jedoch gute Gründe, warum Reben hier angebaut werden und dort nicht. Ein Wein aus einer sandigen Lage nahe am Fluss wird einen anderen Charakter haben als einer aus einer steilen Lage mit Mergel als Untergrund. Die Verhältnisse der Lagen können sich auf sehr kleinem Raum ändern.

Durch die Entstehung der Champagne als Meeresboden des Pariser Beckens sind zwei Sedimentformationen in der Champagne zu finden, ergänzt durch Mischformen aus erodiertem und angeschwemmtem Material. Im Gebiet um Epernay besteht der Boden fast aus reiner Kreide, ideal für den Anbau von Chardonnay. An der Marne stehen die Reben auf Mergel (französisch: Marne), wo vorwiegend Pinot Meunier gedeiht. Rund um Reims ist der Boden geteilt: rechts der Straße von Epernay nach Reims herrscht Kreide vor, links hingegen sand- und tonhaltiger Boden.

Geologische Entstehung und Vielfalt

Die Champagne liegt im Pariser Becken

Die Champagne liegt im Pariser Becken, dessen Boden über Millionen Jahre hinweg als Meeresboden existierte.
Mit der Entstehung der Alpen wurde das Gebiet um Paris nach unten verschoben, wodurch neue Sedimentschichten abgelagert wurden.

Die heutigen Lagen der Champagne sind durch Erosion, Anhebung und Flussablagerungen geformt.

Die berühmte Kreide der Champagne, die auch als Baumaterial für die Keller der großen Champagnerhäuser dient, ist nur ein Baustein des Bodens. Kalk, Sand, Ton und Kiesel wechseln oft auf kleinem Raum, was zur Vielfalt der Weine beiträgt.

Die Appellationen der Champagne

Vallée de la Marne

Das Vallée de la Marne ist das Hauptanbaugebiet für Petit Meunier. Die Ton-Kalk-Böden und das kühlere Klima bieten ideale Bedingungen für diese robuste Rebsorte. Meunier liefert hier besonders fruchtige und frische Weine, die in vielen Assemblagen der Champagne eine entscheidende Rolle spielen.

Montagne de Reims

Obwohl Pinot Noir in der Montagne de Reims dominiert, gedeiht Petit Meunier in den nördlicheren und tiefer gelegenen Bereichen, wo die Böden etwas feuchter sind. Diese Standorte ermöglichen es Meunier, seine fruchtigen Aromen und seine Struktur optimal zu entfalten.

Côte des Blancs

Die Côte des Blancs ist vor allem für Chardonnay bekannt. Hier wird Petit Meunier nur selten angebaut, da die reinen Kreideböden eher für die Eleganz und Langlebigkeit von Chardonnay geeignet sind.

Côte de Sézanne

Die Côte de Sézanne weist ähnliche geologische Eigenschaften wie die Côte des Blancs auf, jedoch mit einem geringeren Kreideanteil. Dadurch kann Petit Meunier hier besser gedeihen, wobei die Weine fruchtig und gut strukturiert sind.

Côte des Bar

Die Côte des Bar ist das südlichste Anbaugebiet der Champagne. Mit einem wärmeren Klima entwickelt Meunier in dieser Region tiefere Aromen und mehr Struktur. Diese Eigenschaften machen die Weine aus der Côte des Bar zu einer einzigartigen Ergänzung der Vielfalt der Champagne.

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Böden der Champagne: Die Winzer