Die Titanin Cébenna, so viel Ehre soll sein
Von Zeus' Zorn blieb Cébenna verschont, zu Stein geworden ist sie dennoch. Als 1.100 Meter hoher Mont Caroux, entstanden aus Gneis ist sie das Symbol der Domaine Cébène geworden.
Der wüste Mythos erklärt die Form des Mont Caroux, mit etwas viel des guten Faugères als femme allongée, «liegende Frau» zu erkennen.
Stein gewordene Geschichte
Die Domaine de Cébène erhebt sich im Herzen von Faugères, einer Region, die wie kaum eine andere von der Kraft des Schiefers geprägt ist. Auf den Höhenlagen des Haut-Languedoc, umgeben von dichten Wäldern, Garrigue und der bei guter Sicht zu erkennenden Kulisse der Pyrenäen, entfaltet sich ein Panorama, das Natur und Weinbau in perfektem Einklang zeigt.

Die kargen Böden, geprägt von tiefem Schiefer und einer hauchdünnen Humusschicht, fordern die Reben heraus und verleihen den Weinen eine unvergleichliche Präzision und Tiefe.
Brigitte Chevalier, die Gründerin der Domaine, hat hier einen Ort geschaffen, der sowohl Tradition als auch Innovation vereint und die Essenz des mediterranen Weinbaus neu interpretiert.
Schiefer in der Höhe
Die Domaine de Cébène liegt in den Hügeln von Faugères, wo die Reben auf Schieferböden wachsen, die vor über 350 Millionen Jahren aus marinen Sedimenten entstanden. Die Reben treiben mit ihren Wurzeln tief in die feinen Spalten und Risse des Schiefergesteins ein.

Dadurch werden sie gleichmäßig mit Wasser versorgt, selbst in den heißen, trockenen Sommern des Mittelmeerraums. Der Schiefer speichert Wärme und gibt diese in den kühleren Nächten ab, was die Reifung der Trauben positiv beeinflusst.
Mit einer Höhenlage von bis zu 350 Metern und einer bewussten Nordexposition nutzt Brigitte Chevalier die klimatischen Vorteile dieses außergewöhnlichen Terroirs. Die kühleren Nächte in Kombination mit warmen Tagen ermöglichen eine verlängerte Reifezeit, was den Weinen Eleganz, Frische und Struktur verleiht – Eigenschaften, die in der Region selten sind.
Diese bewusste Suche nach geologischen und klimatischen Bedingungen, um einen Weintyp - in diesem Falle die feinen Rotweine aus dem Faugères - zu erzeugen: ein Musterbeispiel für die Arbeit mit dem Terroir.

Die Carignan Reben an der Domaine sind über 70 Jahre alt. Diese gerade nicht und das erklärt Brigitte Chevalier: wie sie Reben, die zu alt sind, langsam ersetzt. Der Hund wurde schon 400 Jahre nicht mehr gestreichelt. Dem war die Rebe schnurz.
Alte Rebsorten
Auf den 11 Hektar der Domaine werden traditionelle südfranzösische Rebsorten wie Carignan, Grenache Noir, Mourvèdre, Cinsault und Syrah kultiviert.
Carignan, eine Rebsorte, die häufig zugunsten ertragreicherer Alternativen vernachlässigt wurde, zeigt auf den Schieferböden von Faugères eine beeindruckende Fähigkeit, elegante, komplexe Weine hervorzubringen.

Der alter Steinhaus auf der Domaine ist auch ein Zuhause für Fledermäuse.
Mourvèdre, bekannt für seine langsame Reifung, profitiert von den kühleren Höhenlagen, wo er seine charakteristischen Aromen vollständig entfalten kann.
Die Reben sind tief verwurzelt und können so selbst in langen Trockenperioden Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Notwendig ist dies in den häufigen und langen, mitunter auch Jahre dauernden Trockenzeiten im Languedoc, die dann wieder durch Überflutungen abgelöst werden.
Das gab es zwar immer schon, doch mit dem Klimawandel sind die Extreme länger und häufiger geworden. Die tief zerklüfteten Böden sind für die Winzer enorm hilfreich.