Das Malepère: Wein vom schlechten Stein

Der weiche Sandstein hat dem Malepère «schlechter Stein» den Namen gegeben. Mit «schlecht» war früher der Baustoff gemeint. Die Weine sind hervorragende Languedoc Gewächse.

Das Malepère: Wein vom schlechten Stein

Boden und Wind sind etwas Besonderes im Malepère

Im Herzen des Languedoc, zwischen Toulouse und dem Mittelmeer, erhebt sich der bewaldete Hügel des kleinen Malepère-Massivs aus dem fruchtbaren Lauragais-Tal.

Die Landschaft des Malepère.

Hier verbinden sich die Weinberge harmonisch mit den Feldern und formen eine Landschaft, die von den Einflüssen des Ozeans und des Mittelmeeres gleichermaßen geprägt ist.

Der schlechte Stein

Malepère – auf Okzitanisch «Malo Peiro», die «schlechte Stein». Dieser Name stammt aus dem Mittelalter, als der lokale Gneiss, das einzige verfügbare Baumaterial, der Witterung kaum standhielt.

Der brüchige Stein ist Schwemmlandboden.

Was einst als Schwäche galt, erweist sich heute als Stärke: Der brüchige Sandstein ermöglicht es den tiefreichenden Wurzeln der Reben, mühelos in die Erdschichten vorzudringen, um dort ihre Lebensgrundlage zu finden.

Der gute Boden

Dieser fragile Untergrund, der kaum Gebäude tragen konnte, bietet dem Weinbau die Grundlage für außergewöhnliche Weine. Die Verbindung von Cabernet, Merlot und Grenache, unterstützt durch ein Klima, das zwischen ozeanischen und mediterranen Einflüssen schwankt, hat die Weine der Malepère geprägt.

Weinberg in abgeschiedener Landschaft.

Mit Hingabe und Vision schufen die Winzer eine regionale Identität, die nicht nur den Charakter des Languedoc widerspiegelt, sondern auch durch ihre unverkennbare Handschrift begeistert.

Geologie und Landschaft

Die Region Malepère liegt am Schnittpunkt zweier geologischer Welten: dem atlantischen Einfluss des Lauragais und der mediterranen Prägung der umliegenden Languedoc-Landschaft. Geprägt ist das Gebiet durch eine Kombination aus Sandstein, Kalkstein und Tonböden.

Das Malepère im Osten des Languedoc

Diese geologischen Formationen tragen zur Mineralität und Struktur der Weine bei und beeinflussen den Wasserhaushalt der Böden.

Zwei Erhebungen spielen eine Schlüsselrolle in der Landschaft und im Windgeschehen:

  • Die Montagne Noire im Norden, die als natürliche Barriere dienen.
  • Das Massif de la Malepère, das die atlantischen Winde kanalisiert.

Diese beiden Formationen engen die Luftströme ein und verstärken die Winde, die durch das Malepère strömen.

DIe Montagne Noir im Hintergrund eines Weinberges

Die Weinberge des Malepère liegen etwas über dem Tal. Auf der anderen Seite begrenzen die Montagne Noir den Wind. Er weht praktisch immer durchs Tal und die Weinberge. Mal von Süden, mal von Norden.

Klima und Winde

Die Malepère wird als «Exception Océanique en Languedoc» bezeichnet, weil sie eine einzigartige klimatische Mischung bietet, die von zwei dominierenden Windsystemen geprägt ist:

  • Der Cers-Wind (Atlantisch):
    • Weht aus dem Westen und bringt kühle, feuchte Luft aus dem Atlantik.
    • Fördert die Frische und Lebendigkeit der Weine.
    • Begünstigt Rebsorten wie Merlot, Cabernet Franc und Malbec, die eine moderate Wärme und Feuchtigkeit bevorzugen.
  • Der Marin-Wind (Mittelmeer):
    • Bringt warme, trockene Luft aus dem Mittelmeer.
    • Unterstützt die Reifung und konzentrierte Aromenentwicklung von südlichen Sorten wie Syrah, Grenache Noir und Cinsault.
Reben von Mas de Mon Père

Das Zusammenspiel dieser Winde ermöglicht eine langsame und gleichmäßige Reifung der Trauben, was den Weinen eine außergewöhnliche Balance zwischen Frische und Fülle verleiht.

Rebsorten und Weinstile

Die Malepère ist bekannt für ihre Rot- und Roséweine, die oft aus einer Mischung atlantischer und mediterraner Rebsorten bestehen. Zu den wichtigsten Rebsorten gehören:

  • Merlot und Cabernet Franc: Hauptrebsorten, die für ihre frischen und eleganten Aromen geschätzt werden.
  • Malbec: Sorgt für Struktur und Tiefe.
  • Syrah und Grenache Noir: Verleihen den Weinen Wärme und reife Fruchtaromen.
Trauben auf der Domaine Mas de Mon Père.

Trauben auf der Domaine Mas de Mon Père.

Weinstile:

  • Rotweine: Elegant, mit ausgewogener Säure und komplexen Fruchtaromen. Oft mit einem Hauch von Mineralität, der auf die Sandsteinböden zurückzuführen ist.
  • Roséweine: Frisch und fruchtig, mit einem feinen mineralischen Charakter, ideal für die Begleitung von regionalen Speisen.

Kulinarik und landwirtschaftliche Erzeugnisse

Neben dem Weinbau bietet die Malepère eine Reihe kulinarischer Spezialitäten, die eng mit der Region verbunden sind:

  • Olivenöl: Von den umliegenden Hainen, oft von Winzern als Nebenerzeugnis produziert.
  • Honig: Ein weiteres Produkt der artenreichen Flora.
  • Käse: Ziegenkäse von regionalen Bauernhöfen.
  • Geflügel: Die Malepère ist bekannt für ihre traditionelle Freilandhaltung, die hochwertige Produkte garantiert.

Winzer und Genossenschaften

Die AOP Malepère umfasst:

  • 39 Gemeinden, die sich über eine Fläche von etwa 2000 Hektar erstrecken.
  • 18 Produzenten, darunter 16 unabhängige Winzer und 2 Genossenschaften. Die Winzer bringen ihre individuellen Stile ein und schaffen eine bemerkenswerte Vielfalt an Weinen.
Veröffentlicht auf  Aktualisiert am  

Das Malepère: Wein vom schlechten Stein: Die Winzer

  • Das Familiengut aus dem Malepère

    Das Familiengut aus dem Malepère

    Auch wenn Vater und Bruder von Camille Faussat die Weine von Rose et Paul erzeugen: der «Terroir» Gedanke, also den Charakter der einzelnen Lagen zu kennen, die Unterschiede zu sehen und in den Weinen zu finden, war bei jedem Schritt spürbar. Die Familie «lebt» diesen Terroir-Ansatz. Und ist bei jedem Wein von Rose et Paul erlebbar.

    Domaine Rose et Paul

  • Traditioneller Wein aus dem Malepère:

    Traditioneller Wein aus dem Malepère:

    Das Ziel von Bertrand Guilhem ist, große Weine in der Appellation Malepère zu produzieren, die durch ihre einzigartigen Assemblagen herausragen.

    Château Guilhem

  • Charakterweine:

    Charakterweine:

    Das Weingut wurde 2005 von Frédéric Palacios gegründet. Bevor er in das «Haus meines Vaters» zurückgegangen ist, hat er sehr viel über Wein gelernt und erfahren. Und über das Unsinnige daran: er kam mit klaren Vorstellungen zurück, um seine ausdrucksvollen Weine zu erzeugen.

    Die Mas de Mon Père