Château Montplaisir in Bergerac

Die Weine von Château Montplaisir sind keine «Bomben». Durch die sorgsame Handarbeit entstehen Finessen, die die Weine von Montplaisir auszeichnen. 

Château Montplaisir in Bergerac

Charaktervolle Weine aus dem Périgord

Château Montplaisir liegt auf der rechten Uferseite der Dordogne in Bergerac, in einem ruhigen, fruchtbaren Abschnitt des Périgord, wo Wälder, Wiesen und Weinberge seit Jahrhunderten in enger Nachbarschaft bestehen.

Charles Blanc betreibt das Weingut Montplaisir, nachdem er es von seinen Eltern übernommen hat.

Charles Blanc betreibt das Weingut Montplaisir, nachdem er es von seinen Eltern übernommen hat. Beide Eltern hatten Wurzeln im Weinbau, wenn auch in völlig verschiedenen Bereichen. Die Mutter stammte aus einer Händlerfamilie in Saint Émilion, der Vater war Winzer im Cognac.

Bergerac am Rand des aquitanischen Beckens

Geologisch gehört Bergerac zum Randbereich des aquitanischen Beckens, einer großflächigen Senkungszone, die über Millionen von Jahren wiederholt vom Meer überflutet wurde.

Bergerac am Rande des Aquitanischen Beckens

Das Aquitanische Becken im Westen Frankreichs. An seinem Rand liegen viele Weinregionen, darunter das Bordelais, Pécharmant und Bergerac.

Diese marinen Transgressionen hinterließen Schichten aus Kalk, Mergel, Ton und Sand, die im Wechselspiel mit der Rückbildung der Küstenlinien und der Hebung des Zentralmassivs unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Entstehung der Böden: Sedimente aus der Dordogne

Die Dordogne entspringt im Zentralmassiv, fließt westwärts durch das Périgord und mündet bei Bordeaux in die Gironde. Auf ihrem Weg transportierte sie über Jahrtausende Sedimente – vor allem Quarzkiesel, Sande und verwitterte Tone –, die sich in Terrassen und Ablagerungen an den Uferhängen absetzten.

Bergerac liegt auf perfektem Terroir an der Dordogne

Die heutigen Weinberge von Bergerac ruhen als Resultat der verschiedenen Überschwemmungen und Ablagerungen auf einer komplexen geologischen Struktur aus durchlässigen, kiesel- und kalkreichen Böden mit hohem Skelettanteil.

Diese Böden speichern Wärme, fördern die Drainage und zwingen die Reben zur Tiefenwurzelung – ideale Voraussetzungen für charaktervolle Weine mit Struktur und Frische.

Reduktion, Handarbeit, Liebe zum Detail

Das Weingut wurde 1917 von der Familie Collet gegründet. Nach einem Einschnitt in den 1970er-Jahren gelangte es in die Hände von Marie-Françoise Jean und Jean-Louis Blanc, deren Sohn es nach Stationen in Neuseeland im Jahr 2001 übernahm.

Der moderne Degustationsraum des Château Montplaisir

Der moderne Degustationsraum des Château Montplaisir.

Aus ehemals über zwölf Hektar sind heute bewusst nur noch rund fünfeinhalb Hektar geblieben – nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, sondern aus Überzeugung: Der Winzer verfolgt einen Ansatz der radikalen Entschleunigung, Demontage der Mechanisierung und tiefen Rückbindung an Boden und Rebe.

Diese bewusste Verlangsamung folgt einer klaren Überzeugung: Ein natürlich entstandener Wein erfordert Entscheidungen aus Aufmerksamkeit für das Detail – vom Rebschnitt bis zur Füllung. Jeder Schnitt im Weinberg verändert die Physiologie der Pflanze. Jeder Eingriff im Keller beeinflusst die Gärung, die Textur, die Ausprägung der Frucht.

Der Natur und Nützlingen im Weinberg Raum geben.

Der Natur und Nützlingen im Weinberg Raum geben.

Der Rhythmus des Weinbergs bestimmt das Tempo der Arbeit – jeder Eingriff folgt der Beobachtung, nicht dem Kalender. Gerade auf den durchlässigen Kies- und Kalkterrassen mit ihrer Neigung zu Trockenstress verlangt diese Form der Weinbereitung ständige Präsenz und sensibles Beobachten. Der Ausdruck des Terroirs entsteht aus Zurückhaltung und genauer Beobachtung.

Zwischen Biodynamik und Wirtschaft

Charles Blanc bewirtschaftet das Château Montplaisir biologisch. Alle Biologie nutzt nichts, wenn das Wirtschaftliche nicht stimmt. Die biodynamischen Prinzipien müssen sich auch «rechnen» - sie tun es durch die Qualität der Weine, die einen Platz als einer der besten Erzeuger des Bergerac sichern. Und damit ausreichend Abnehmer, um das Weingut stabil betreiben zu können.

Charles Blanc bei der Lese - auch die Arbeit muss in einem vernünftigen Verhältnis zum eignen Leben stehen. Cahrles Blanc hat daher die Grße der Rebflächen reduziert.

Jedes Jahr werden rund hundert Bäume und Büsche im Weinberg gepflanzt. Tiere leben zwischen den Reben, die Bodenbearbeitung erfolgt mit minimalem Kupfer- und Schwefeleinsatz.

Pflanzentees, Begrünung, Handarbeit statt Maschinen – diese Elemente machen Montplaisir zu einem der konsequentesten Weinprojekte der Region. Die Lese erfolgt ausschließlich von Hand, der Transport der Trauben und Moste geschieht überwiegend durch Schwerkraft, um die Frucht zu schonen. Jede Parzelle und jede Rebsorte wird separat vinifiziert. Der Ausbau erfolgt überwiegend im Holz – in Fässern mittlerer Größe, Foudres oder Demi-Muids, meist aus französischer oder österreichischer Eiche.

Die Weine von Château Montplaisir

Montplaisir Blanc

Sauvignon Blanc, Sémillon, Muscadelle: Trocken, mit Aromen weißer Blüten, Zitrus, Steinobst und dezenten Bitterstoffen. Straff, aromatisch, ideal zu Fisch, weißem Fleisch und Käse.

Montplaisir Rouge

Merlot, Cabernet Franc, Malbec: Granatrot mit violetten Reflexen. Düfte von Myrte, Lakritz, Wacholder, dunklen Beeren, Röstaromen und Kirschkernen. Kraftvoll, mit straffem Tannin, eleganter Reife und Lagerpotenzial.

Die Weine von Château Montplaisir.

Die Weine von Château Montplaisir sind keine «Bomben» - Charles Blanc sagt, er mag keine martialischen Weine. Ein solcher Weinstil - meist durch sehr lange Maische erreicht - überdeckt viele Finessen der Weine, die erst durch die sorgsame Handarbeit entstehen. Fette, schwere Weine sind leichter zu erzeugen, doch auch auf den «Boa!» Effekt legt er keinen Wert. Die Weine von Château Montplaisir sind Gourmet Weine zu einem feinen, aromatisch ausgewogenen Essen.

Monochrome Blanc

100 % Chenin: Feine Frische, gelbe Früchte, Mirabellen, Mandel, Bienenwachs, Acacia und Gewürze. Am Gaumen salzig, floral und lang.

Monochrome Rouge

100 % Cabernet Franc: Duft nach roten Beeren, Lakritz, Pfeffer, Veilchen. Fein gezeichnetes Tannin, kühle Frucht, kalkige Struktur. Ausbau im Barrique.

Polychrome Blanc

Sauvignon, Chenin, Sémillon, Muscadelle: Zarte Balance zwischen Spannung und Tiefe. Weiße Früchte, getrocknete Kräuter, Gewürze und Blüten. Ausbau im 300-Liter-Fass.

Polychrome Rouge

Cabernet Franc, Merlot, Cabernet Sauvignon, Malbec: Dunkle Beeren, Paprika, Pfeffer, Lilien und Rose. Saftiger, dichter Wein mit Finesse. Ausbau im großen Holzfass und Barrique.

ZK121 Blanc

Sauvignon, Sémillon: Weißwein aus dezenter Pressung – gehaltvoll, kraftvoll, würzig, mit Holzeinfluss und Struktur. Ausbau im Fass.

ZK121 Rouge

Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot: Dichte, reife Frucht mit feinem Holz, Kirsche, Mokka, Trockenblumen. Großes Lagerpotenzial, aus besten Parzellen. Ausbau in österreichischen Demi-Muids.

Küche und Wein: Bergerac im Glas und auf dem Teller

Die Weine von Château Montplaisir stehen in enger Verbindung mit der Küche des Périgord. Diese Region ist geprägt von kraftvollen, erdverbundenen Aromen: Trüffel, Walnüsse, Kastanien, Enten- und Gänsefleisch, Ziegenkäse, Pfifferlinge und confierte Gerichte.

Ein Montplaisir Rouge mit Merlot und Malbec unterstreicht das tiefe, würzige Aroma eines confit de canard oder eines mit Pilzen gefüllten Perlhuhns. 

Der würzige Roquefort ist eine mögliche Begleitung der Weine von Montplaisir.

Die Weißweine – etwa der Monochrome Chenin oder der Polychrome – begleiten mit ihrer Frische und feinen Struktur klassische Vorspeisen wie eine Pastete aus Schwein und Kastanien, Croûtons mit Entenrillette oder warme Salate mit Walnussöl.

Auch der in der Region beliebte Blauschimmelkäse aus Kuhmilch findet in einem vielschichtigen, dezent bitteren Sauvignon-Sémillon-Cuvée einen ausdrucksstarken Gegenpart.

Die Region des Winzers: Der Südwesten

  • Von Bordeaux bis zu den Pyrenäen:

    Von Bordeaux bis zu den Pyrenäen:

    Der «Südwesten» ist unter Weinfreunden in Deutschland ein Begriff für individuellen Wein aus Frankreich. Einige der ältesten Weinregionen Frankreichs wurden in dieser Appellation zusammen gefasst.

    Der Südwesten

Rebsorten des Weingutes

  • Merlot

    Merlot

    Merlot kann in warmem Terroir ein weicher, mundfüllender, nach kleinen Früchten - Erdbeeren, Himbeeren - schmeckender Wein sein.

    Anklänge von gekochten dunklen Früchten und würzigen Noten runden einen reifen Merlot ab.

    Bordeaux pur: Merlot

  • Cabernet Franc

    Cabernet Franc

    Der vermeintliche große Bruder Cabernet Sauvignon ist eine Kreuzung des Cabernet Franc mit der weißen Sorte Sauvignon.

    Im Quercy und Cahors wird Cabernet Franc ebenfalls meist im Verschnitt, dort mit Malbec, verwendet.

    In Norditalien ist das kühle nördliche Friaul eine Region, aus der feine reine Cabernet Franc Weine stammen.

    Cabernet Franc ist bekannt für seine mittlere Tanninstruktur, lebendige Säure und ein vielschichtiges Aromaprofil.

    Der vielschichtige Rotwein: Cabernet Franc

  • Sémillon

    Sémillon

    Sémillon ist praktisch immer ein Partner in einer Cuvée; die Sorte wird selten reinsortig ausgebaut.

    Was die Sémillon gerade in warmen Gegenden so begehrt macht: sie hat viel Säure und die ist bei Weißwein in warmen Regionen händeringend gesucht.

    Im Bordelais die Basis vieler Weißweine Sémillon

Die Erde macht was, Paläozoikum, Geochronologie und Thiole - mächtige Aromen

  • Meere und Kontinente bildeten Terroirs:

    Meere und Kontinente bildeten Terroirs:

    Die Erdgeschichte ist geprägt von Wärmephasen, während deren das Meer heutige Landflächen überflutet hat. Durch die Kontinentaldrift wurden diese Landflächen später angehoben, was zur Bildung einzigartiger Terroirs führte.

    Wie das Wasser die Weinberge bildete

  • Die ersten Pflanzen und Tiere auf der Erde:

    Die ersten Pflanzen und Tiere auf der Erde:

    Das Paläozoikum ist die erste Ära des Phanerozoikums und erstreckt sich von etwa 541 bis 252 Millionen Jahren vor heute.

    Es ist eine geologische Epoche, die durch bedeutende Entwicklungen im Leben auf der Erde gekennzeichnet ist, einschließlich der kambrischen Explosion und der ersten Besiedlung des Landes durch Pflanzen und Tiere.

    Das Paläozoikum

  • Das Gestein verstehen:

    Das Gestein verstehen:

    Das Ziel und die Vorgehensweise der Geochronologie sind, Messmethoden zu entwickeln, mit denen Funde anhand ihrer Eigenschaften einer Epoche zugeordnet und damit ihr Alter bestimmt werden kann.

    Die Geochronologie

  • Was die Kinder gelernt haben:

    Was die Kinder gelernt haben:

    Und auch an diesem Tag sind die Kinder wieder ein kleines Stück gewachsen. Und ihre Vorstellung, dass man von den Dingen, die man täglich angeht, lieber etwas versteht, anstatt sich auf gekauftes Pulver zu verlassen.

    Thiole und die Arbeit der Winzer im Weinberg