Pécharmant Weine vom Traditions - Château
«Château Terre Vieille» liegt inmitten der Appellation Pécharmant im Herzen des Périgord, auf einem historischen Anwesen, das einst dem Philosophen Maine de Biran gehörte.

Weinberg auf dem Château Terre Vieille.
Gérôme und Dolores Morand-Monteil gründeten das Weingut im Jahr 1989 auf diesen Böden – ein Ort, an dem die Geschichte, die Natur und der Weinbau eng miteinander verwoben sind. Heute führen ihr Sohn Pierre, seine Frau Fleur und ihre Kinder die Arbeit mit gleicher Hingabe weiter.
Ein Terroir aus Feuerstein
Die Weinberge des Weinguts profitieren von einem einzigartigen Terroir: tonhaltige Böden mit hohem Kieselgehalt, durchsetzt mit eisenhaltiger roter Tonerde («tran») und von zahlreichen Silex-Steinen geprägt. In einigen Parzellen trifft man auf blaue Tonerden mit prähistorischen Feuersteinen – ein Boden, der sowohl mineralisch als auch historisch bemerkenswert ist.

Der Boden des Pécharmant bringt ausdrucksvolle Rotweine hervor.
Diese Feuersteine haben einen doppelt positiven Effekt: Sie speichern tagsüber die Wärme, geben sie nachts wieder ab und helfen gleichzeitig, den Boden zu entwässern und die Wurzeln tief im Erdreich zu verankern.
Der Effekt ist besonders relevant unter klimatischen Veränderungen: Die kieselhaltigen Böden speichern Feuchtigkeit und wirken der zunehmenden Trockenheit ebenso entgegen wie Starkregen. In Pécharmant ist die Bewässerung verboten – hier ist die Resilienz des Bodens keine Option, sondern Notwendigkeit.
Die Silex-Schichten machen Château Terre Vieille dabei zu einem besonders widerstandsfähigen Standort, in dem die Reben selbst unter extremen Bedingungen optimal ausreifen können.
Klima
Das Klima ist atlantisch geprägt mit warmen, trockenen Sommern und kalten Wintern. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 14 °C, mit über 2100 Sonnenstunden und knapp 940 mm Jahresniederschlag. Die Rebe reagiert sensibel auf Wasserstress – doch in gut durchlüfteten, vielfältigen Böden wie hier kann dieser Stress sogar positiv wirken: Er konzentriert Aromen, verlangsamt das Wachstum und fördert die Komplexität der Weine.

Der Hase ist nett anzusehen. Wichtiegr sind die Nützlinge, die den Reben einen natürlichen Lebensraum geben.
Biologische Vielfalt
Château Terre Vieille bewirtschaftet seine Weinberge im Einklang mit der Natur. Monokulturen werden bewusst vermieden, Brachflächen gepflegt, und die Diversität im Weinberg aktiv gefördert. Diese biodiversen Flächen bilden Rückzugsorte für Nützlinge, stabilisieren das Mikroklima und tragen zur Gesundheit der Reben bei.
Die Pflege der Weinberge erfolgt nach den Prinzipien einer nachhaltigen, auf Beobachtung und Zurückhaltung basierenden Landwirtschaft – mit gezielten Eingriffen, angepasster Bewirtschaftung jeder Parzelle und Rücksicht auf das Gleichgewicht des Bodens.
Rebsorten
Die Weine des Château Terre Vieille basieren auf einem klassischen Bordeaux-Cuvée: Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Malbec. Diese Rebsorten finden auf den wärmeren Hängen des Pécharmant optimale Bedingungen. Die Weine sind kraftvoll, dicht, aber immer elegant. Frucht und Würze stehen in Balance, getragen von weichen Tanninen und einer ausgeprägten Struktur.

Weißwein Trauben auf dem Château Terre Vieille.
Die Weine
Die Cuvée «Château Terre Vieille» wird seit 1992 erzeugt. Sie ist Ausdruck des Terroirs und erhielt zuletzt eine Auszeichnung im Guide Hachette 2023. Die Prestige-Cuvée «Ambroisie», erstmals 2000 vinifiziert, steht für besondere Selektion, samtige Textur und feine Tiefe. «Divin», eine Cuvée aus Merlot und Malbec, präsentiert sich fruchtbetont und weich – ideal für Grillgerichte, Raclette und gesellige Abende.
Die Cuvée «Pantagruel» (ab 2019) wird aus einer einzigen Barrique vinifiziert, teils im Fass, teils in der Tonamphore ausgebaut – ein dichter, vielschichtiger Wein für große Gerichte mit Wild und Geflügel.
Weinbereitung
Die Lese erfolgt nach sorgfältiger Beobachtung jeder Parzelle – manuell, wann immer es das Gelände und das Klima erlauben. Die Entscheidung für den Lesezeitpunkt richtet sich nach Zucker, Säure, Tanninreife und aromatischer Entwicklung. Gelesen wird selektiv und mit Bedacht.

Der Wein- und Fasskeller von Terre Vieille.
Nach der Ernte folgen alkoholische und malolaktische Gärung. Die besten Partien reifen in Barriques aus französischer Eiche oder in Tonamphoren – je nach Zielsetzung der Cuvée. Ziel ist stets ein Wein mit Struktur, Länge und Ausgewogenheit.
Planung für die Zukunft von Terre Vieille
Seit 1785 ist die Familie Morand-Monteil in Saint-Sauveur verwurzelt. Das Château Terre Vieille liegt auf einem Erbe, das philosophische Tiefe (Maine de Biran), landwirtschaftliche Ausdauer und handwerkliches Können verbindet.

Junge Reben werden frühzeitig gepflanzt, um einen kontinuierlichen Betrieb zu sichern.
Die Familie hat sich der Erhaltung der Bausubstanz ebenso verschrieben wie der kontinuierlichen Pflege der Reben. Der Anspruch, über Jahre hinweg gleichbleibende Qualität zu bieten, gehört zum Selbstverständnis des Hauses. Jeder Jahrgang ist individuell – aber alle spiegeln das Terroir und das Vertrauen in die eigene Arbeit.
Erlebnis und Gastfreundschaft
Das Weingut versteht sich als offener Ort, an dem die Kunst des Lebens gepflegt wird. Besucher können im Garten flanieren, Weine verkosten, eine Partie Croquet spielen oder unter Bäumen eine Tapasplatte genießen. Im Degustationsraum sind prähistorische Feuersteine ausgestellt – Zeugnisse einer langen Vergangenheit, die buchstäblich aus dem Boden des Weinbergs stammen. Auch das gehört zur Identität des Château Terre Vieille: ein Ort, an dem Geschichte, Weinbau und Lebensfreude zusammenfinden.