Châteaux Vignol, Tour de Calens und Saint-Ange

Die terroirgeprägte Bearbeitung der Weinberge durch die Familie Doublet und ihre Liebe auch zu den Details der Weinbereitung erschaffen eine wundervolle Bandbreite der Weine des Bordelais.

Châteaux Vignol, Tour de Calens und Saint-Ange

Drei Terroirs der Familie Doublet

Das Château Vignol in St. Quentin de Baron liegt im Zentrum des Entre-Deux-Mers und geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Zunächst gehörte das Gut dem Philosophen Baron de Montesquieu. Ab Ende des Jahrhunderts übernahm die aus dem Marinedienst stammende Familie Doublet das Anwesen.

Der heutige Bau, geprägt durch eine an Louisiana erinnernde Architektur, geht auf einen späteren Eigentümer zurück, der als Reeder transatlantische Erfahrungen in das Gut einbrachte. Die Familie Doublet betreibt den Weinbau mittlerweile in dritter Generation.

Die Familie Doublet

Seit den 1970er-Jahren entwickelten Dominique und Bernard Doublet hochwertige Weiß- und Rotweine. Heute führen Alexandre und Jean-Thomas Doublet den Betrieb.

1987 haben die beiden die Weinberge und das Château Tour de Calens in den Graves erworben, 2009 das Château Saint-Ange in Saint-Émilion. Alle Weine werden unter dem Signet der «trois doublets» – einem Libellenmotiv – vermarktet.

Entre-Deux-Mers: Château Vignol

Die Böden im Entre-Deux-Mers bestehen vorwiegend aus Ton, Mergel und Kalkstein, mit Einschlüssen von Kies und Sand. Die Region ist durch ein gemäßigt-ozeanisches Klima mit ausreichender Niederschlagsverteilung und sommerlichen Temperaturspitzen geprägt. Château Vignol erzeugt:

  • Weißwein: aus Sauvignon Blanc, Sauvignon Gris, Sémillon und Muscadelle. Diese Sorten werden getrennt vinifiziert, um die unterschiedlichen Fraktionen der Frucht und Säure präzise herauszuarbeiten.
  • Clairet und Rosé: durch kurze Maischestandzeiten oder Direktpressung aus Merlot und Cabernet Sauvignon. Der Clairet besitzt mehr phenolische Struktur als Rosé.
  • Rotwein: Merlot und Cabernet bilden die Basis. Der Merlot liefert auf den kühleren, tonreichen Lagen geschmeidige Textur, Cabernet mehr Tanninstruktur.

Graves: Château Tour de Calens

Das 10 Hektar umfassende Gut liegt südlich von Bordeaux in der Zone nördlicher Graves.

Rebschnitt im Winter auf Graves haltigem Boden

Der Name «Graves» verweist auf den dominierenden Boden: tiefgründige, durchlässige Kieslagen aus Pyrenäen- und Zentralmassiv-Gestein, angeschwemmt in der Günz-Eiszeit.

Darunter befindet sich eine Sandschicht mit Lehmanteilen. Die Kiesel speichern tagsüber Wärme, die nachts an die Reben abgegeben wird – entscheidend für die Ausreifung des spät reifenden Cabernet Sauvignon.

  • Rotwein: 75 % Cabernet Sauvignon, ergänzt durch Merlot.
  • Weißwein: Sémillon und Sauvignon Blanc. Der Ausbau im Barrique und Fouder bringt Oxidationsstabilität und tertiäre Aromen.
  • Graves Supérieures: In besonders warmen Jahren werden spät gelesene Trauben verarbeitet. Die Weine zeigen Honignoten und kandierte Frucht.

Saint-Émilion: Château Saint-Ange

Das Weingut liegt auf einem kiesdominierten, wärmespeichernden Plateau mit darunterliegendem Kalkstein. In Saint-Émilion herrschen geringfügig kühlere Bedingungen als in den Graves, mit stärkeren nächtlichen Abkühlungen.

Barrique auf dem Tour de Calens in den Graves

Ausbau im Barrique, wobei die Fässer rollierend ersetzt werden, um ein ausgewogenes Verhältnis von einigen neuen Fässen und einem größeren Teil bereits gebrauchter Fässer zu verwenden, die weniger Aroma an den Wein abgeben. Das Ziel der Doublets sind Weine mit aromatischer Tiefe und strukturellem Rückgrat.

Die Böden dort, insbesondere die Kombination aus Kalkstein und Lehm, fördern die Wasserhaltefähigkeit und sorgen für ausgewogene Reifezyklen – ideal für Merlot.

  • Weinberge: Zwei Hektar Rebfläche mit über 40 Jahre alten Merlot- und Cabernet-Franc-Reben.
  • Ausbau: Ausschließlich in französischem Barrique. Das Terroir bringt Tannine mit geringer Adstringenz und eine würzige Fruchtkomponente.
  • Terroir: Der hohe Merlot-Anteil (in der Region über 60 %) ergibt sich aus dem klimatischen Vorteil des frühreifenden Merlot in kühleren, tonreichen Böden. Cabernet Sauvignon reift hier seltener vollständig aus.

Die Weine der drei Doublet Weingüter

Die drei Weingüter der Familie Doublet vertreten die geologischen und klimatischen Unterschiede innerhalb des Bordelais. Die Böden reichen von ton- und kalkdominierten Lagen im Entre-Deux-Mers über kieshaltige Terroirs in den Graves bis hin zu den komplexen Kalksteinformationen von Saint-Émilion.

Diese geologischen Unterschiede prägen die Auswahl und den Anbau der Rebsorten und deren Reife, ihre Aromen. Die terroirgeprägte Bearbeitung der Weinberge durch die Familie Doublet und ihre Liebe auch zu den Details der Weinbereitung erschaffen eine wundervolle Bandbreite der Weine des Bordelais.

Die Region des Winzers:

    Rebsorten des Weingutes