Acetaldehyd

Es ist eine farblose, flüchtige Flüssigkeit mit einem charakteristischen Geruch, der häufig als «grün» oder «grasig» beschrieben wird. In geringen Konzentrationen trägt Acetaldehyd positiv zum Aromaprofil des Weins bei.

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Acetaldehyd

Acetaldehyd: Bedeutung und Einfluss im Wein

Was ist Acetaldehyd?

Acetaldehyd ist eine chemische Verbindung, die während der alkoholischen Gärung entsteht und eine wichtige Rolle im Weinbau spielt. Chemisch ist es ein Aldehyd mit der Formel C₂H₄O. Es ist eine farblose, flüchtige Flüssigkeit mit einem charakteristischen Geruch, der häufig als «grün» oder «grasig» beschrieben wird. In geringen Konzentrationen trägt Acetaldehyd positiv zum Aromaprofil des Weins bei, während hohe Mengen als unangenehm empfunden werden können.

Entstehung von Acetaldehyd

Acetaldehyd entsteht als Zwischenprodukt während der alkoholischen Gärung. Hefen wandeln Zucker zunächst in Acetaldehyd um, bevor dieser weiter zu Ethanol reduziert wird. Ein Teil des Acetaldehyds verbleibt jedoch im Wein, da nicht alles vollständig umgewandelt wird. Folgende Faktoren beeinflussen die Konzentration von Acetaldehyd:

  • Hefestamm: Verschiedene Hefestämme produzieren unterschiedliche Mengen an Acetaldehyd.
  • Gärbedingungen: Sauerstoffzufuhr und Temperatur können die Bildung beeinflussen.
  • Alterung und Oxidation: Während der Lagerung kann Acetaldehyd durch Oxidation von Ethanol entstehen.

Einfluss auf den Geschmack und das Aroma

Acetaldehyd kann das Aroma des Weins auf verschiedene Weise prägen:

  • In niedrigen Konzentrationen trägt es zu frischen, fruchtigen Noten wie Apfel oder Zitrus bei.
  • In höheren Konzentrationen wird es als oxidativ, grasig oder klebstoffartig wahrgenommen, was den Wein unbalanciert wirken lassen kann.
  • Bei oxidativen Weinen wie Sherry ist ein höherer Acetaldehydgehalt erwünscht und charakteristisch.

Kontrolle von Acetaldehyd im Wein

Winzer können die Konzentration von Acetaldehyd durch verschiedene Maßnahmen steuern:

  • Sauerstoffmanagement: Eine Reduktion der Sauerstoffzufuhr minimiert die Bildung von Acetaldehyd während der Gärung und Lagerung.
  • Schwefelung: Der Zusatz von Schwefeldioxid (SO₂) bindet Acetaldehyd und verhindert eine oxidative Entwicklung.
  • Hefemanagement: Die Wahl geeigneter Hefestämme und die richtige Gärführung beeinflussen die Produktion.

Bedeutung für die Lagerung

Während der Lagerung kann Acetaldehyd durch Oxidation von Ethanol gebildet werden, insbesondere wenn der Wein nicht vollständig luftdicht verschlossen ist. In oxidativen Weinen wie Sherry wird dies als Stilmittel eingesetzt, während bei lagerfähigen Rot- und Weißweinen eine zu hohe Acetaldehydkonzentration als Fehler gilt.

Zusammenfassung

Acetaldehyd ist ein natürlicher Bestandteil des Weins, der sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Qualität haben kann. Durch gezielte Maßnahmen können Winzer die Konzentration kontrollieren, um das gewünschte Aromaprofil zu fördern oder unerwünschte Noten zu vermeiden.

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