Rein vegane Aromen sind selten für kräftige, ausladende Weine gemacht.

Meist ist veganes Essen fein in den Aromen. Das muss aber nicht sein, sehr scharfe, aromatisch asiatische Küche kann auch vegan sein.
Veganes Kochen ist die Kunst, nur aus pflanzlichen Zutaten ein aromatisches Essen zu gewinnen, das durch pflanzliches Öl sättigt, durch Kräuter und Gewürze sehr klar aromatisiert ist und durch Saaten oder Nüsse eine abwechslungsreiche Textur bietet. Oft wird unter veganem Essen ein Gericht „ohne“ verstanden.
Vegan ist nicht Fahrradfahren mit Schwimmflossen
Gutem veganem Essen fehlt jedoch nichts. Es geht nicht um Fertiggerichte, deren Name «vegan» mit einem Fleischgericht kombiniert ist. Vegan soll nichts ersetzen – man fährt auch nicht mit Schwimmflossen auf dem Fahrrad, nur weil man lieber schwimmen wollte.
Vegane Küche ist sehr anspruchsvoll
Wenn Wein zu veganem Essen passen soll, ist hiermit gemeint: zu fein abgestimmtem, selbst gemachtem Essen. Die Wahl der Weine zu einem veganen Essen bringt meist nur dann einen Gewinn, wenn sie genau passen. Ausladende Weine kann man zwar zu feinen Aromen genießen, dominieren aber leicht das Essen.
Die «Brücke» über tierisches Fett wie Butter oder Käse, die bei anderen Gerichten oft Aroma-Anpassungen ermöglicht, fällt hier weg. Veganes Kochen erfordert eine besonders abgestimmte Würzung und Textur, was das Kochen anspruchsvoller machen kann.
Wein zu veganen Aromen
Gerbstoffe in kräftigen Rotweinen können schnell bitter wirken. Ein im Barrique ausgebauter Weißwein wie volumenreiche Weißweine wirken oft zu dominant.
Veganes Essen ist oft unglaublich fein, wie Spargel mit jungen Kartoffeln und Öl. Hier sind feinere Weine die passende Wahl, meist ein frischer Weißwein oder ein frischer Rotwein. Ein Crémant begleitet vegane Gerichte weit besser, als gemeinhin gedacht.
Die Kunst der Bindung
Das «fehlende» Bindende von tierischem Fett wie Sahne, Butter oder Fleisch macht die Wahl des Weins zu veganem Essen heikler, besonders wenn vielfältige Aromen in einem Gericht vereint sind. Dem Essen fehlt diese Bindung jedoch überhaupt nicht, aber der Wein kann leicht zu dominant wirken oder zu wenig Ausdruck verleihen.
Werden gehackte Nüsse oder Öl in schmeckbarer Menge verwendet, haben solche Weine ihre geschmackliche Anbindung und besonders beim Nussaroma ihren Anker.