Pecorino

Pecorino stammt aus einer rauen Gegend. Die Abruzzen liegen weit im Süden des warmen Italiens, jedoch mit sehr hohen Bergen im Hinterland.

Pecorino

Pecorino - der Wein, die Rebsorte

Pecorino stammt aus einer rauhen Gegend. Die Abruzzen liegen weit im Süden des warmen Italiens, jedoch mit sehr hohen Bergen im Hinterland. Die Berge sorgen für einen starken Abfall der Temperaturen in der Nacht. Ideal für knackigen Wein.

Pecorino stammt aus einer rauen Gegend. Die Abruzzen liegen weit im Süden des warmen Italiens, jedoch mit sehr hohen Bergen im Hinterland. Die Berge sorgen für einen starken Abfall der Temperaturen in der Nacht. Ideal für knackigen Wein

Die Pecorino-Rebe ist eine autochthone weiße Rebsorte Mittelitaliens, die in den Regionen Abruzzen, Marken, Latium und Umbrien angebaut wird. Im Jahr 1999 wurden noch 213 Hektar bestockter Rebfläche erhoben. Im Jahr 2016 waren in Italien 1.628 Hektar und in Peru 114 Hektar mit dieser Rebsorte bestockt.

Der Name Pecorino

Die Verwandtschaft mit dem würzigen Pecorino - Käse ist naheliegend. Die Sorte stammt aus den Marken und musste sich den Platz mit den Schafen der Region teilen. Schafsrebe ist daher eine Übersetzung aus dem Italienischen. Den Winzern früher Tage dürfte der Wein zu ihrem Käse gefallen haben. Als der Weinbau in Italien professioneller wurde, hatte Pecorino schnell das Nachsehen: er trägt zu wenig für den großen Bedarf.

Nun ist der große Bedarf in der Weinlandschaft mehr als gestillt und nicht so Alltägliches gewinnt das Interesse von Weinkäufern. So kommen immer mehr alte, vergessene Rebsorten in den Handel und auch der Pecorino taucht aus der Versenkung auf.

Die Geschichte der Pecorino Rebsorte

Was vermutlich den damals noch Schafe züchtenden Winzern schon gefallen hat, ist die hohe Säure der Sorte. Der Wein konserviert gut, was den Bauern auf dem Feld gefallen haben wird. Diese rustikale Eigenschaft ist für Weine aus dem Süden ungewöhnlich: die Wärme im Herbst baut vor der Lese die natürliche Säure in den Trauben ab. Erzeuger von Weißwein aus dem Süden müssen meist einen Kompromiss aus ausreichender Säure finden, die Trauben aber auch so lange reifen lassen, bis sie ausreichend reif für einen aromatischen Wein sind.

Trotz der hervorragenden Voraussetzungen hat die Region nie wirklich den Anschluss an die Weinwelt gefunden. «Wenn sie doch nur das Potential nutzen würden!» Steht in einem uralten Weinführer. Viel mehr ist heute nicht zu vermelden. Bis eben auf die Ausnahmen, wie die Weingüter I Fauri oder Teatina. Zwei biologisch arbeitende Weingüter mit ausgezeichneten Qualitäten. Und einigen wenigen anderen noch.

Trotz der hervorragenden Voraussetzungen hat die Region nie wirklich den Anschluss an die Weinwelt gefunden. «Wenn sie doch nur das Potential nutzen würden!» Steht in einem uralten Weinführer. Viel mehr ist heute nicht zu vermelden. Bis eben auf die Ausnahmen, wie die Weingüter I Fauri oder Teatina. Zwei biologisch arbeitende Weingüter mit ausgezeichneten Qualitäten. Und einigen wenigen anderen noch.

Die Rückbesinnung auf den Pecorino

Der zurückhaltende, fleißige und gewissenhafte Winzer und Pionier Guido Coci Grifoni hat die Sorte 1982 in einem Weinberg in Arquata del Tronto entdeckt. Er wurde von Freunden darauf aufmerksam gemacht, dass in diesem abgelegenen Dorf auf 1000 Metern ein achtzigjähriger Mann einen praktisch aufgegebenen Weinberg besaß, in dem einige Stöcke Pecorino stehen.

Der winzige Ort mit gut 1000 Einwohnern ist zum Ausgangspunkt des neuen Pecorino geworden. Grifoni hat einige Reben aus der Anlage des Mannes in Arquarata mit auf sein Weingut genommen und mit dem Pecorino experimentiert, Erfahrungen gesammelt. Aus dem einfachen Schafwein hat er einen hervorragenden, aromatisch interessanten Wein erzeugt.

Feine Fruchtnoten, aber auch florale Anklänge sind im Pecorino zu finden. Besonders aber die feine Säure macht den Wein zu einem Erlebnis. Es gibt wie bei säurehaltigen Weinen üblich auch sehr lange am Stock gereifte Weine, die süß ausgebaut werden. Leider haben solche Weine in Deutschland zwar eine lange Tradition, aber derzeit kaum Freunde.

Anbau von Pecorino

Die frühreifende, wuchsfreudige Sorte erbringt nur schwankende Erträge. Sie erbringt frisch-fruchtige, säurebetonte Weißweine mit Zitronenaroma. Die Sorte wird in den Regionen Abruzzen, Latium, Ligurien, Marken (früher in großen Mengen), Toskana und Umbrien angebaut. Dort ist sie in den DOC-Weißweinen Colli Maceratesi, Controguerra, Falerio dei Colli Ascolani und Offida zugelassen.

Pecorino-Weine zeichnen sich durch ihre intensive Duftnote nach Akazienblüten, Jasmin und weißem Pfeffer aus. Am Gaumen zeigen sie sich fruchtig und mineralisch mit einer gut integrierten Säure. Die Weine sind meist trocken und haben einen Alkoholgehalt von 12–13 %.

In der Regel werden Weine aus Pecorino jung getrunken und eignen sich hervorragend zu Fisch vom Grill, würzigen Pastagerichten oder zu gemischten Antipasti mit herzhaften Wurstwaren, mittelkräftigen Käsesorten und eingelegtem Gemüse.

Geologische Verhältnisse in den Abruzzen

Auch das sind die Abuzzen: Weinberge am Meer bei San Michel

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Die Abruzzen liegen in Mittelitalien, eine Region, die von einer atemberaubenden Landschaft geprägt ist, welche die Apenninen im Westen und die Adria im Osten umfasst. Die Weinberge, in denen Pecorino angebaut wird, befinden sich häufig auf Hügeln, die sich auf Höhen zwischen 300 und 600 Metern über dem Meeresspiegel erstrecken. Diese Höhenlage ist entscheidend für die Qualität der Reben, da sie kühlende Winde und eine langsamere Reifung der Trauben ermöglicht, was zu einer intensiveren Aromenentwicklung beiträgt.

Die Geologie der Abruzzen ist geprägt von einer Mischung aus kalkhaltigen Tonböden, Sandstein und Schiefer. Diese Böden bieten eine hervorragende Drainage und ermöglichen den Reben, tief zu wurzeln, was die Mineralität der Weine unterstützt. In den südlicheren Regionen der Abruzzen, etwa in der Provinz Chieti, findet man zudem kieshaltige Böden, die besonders gut für die Pecorino-Rebe geeignet sind, da sie die Wärme speichern und die Trauben in der Nacht wärmen.

Klima in den Abruzzen und Klimawandel

Das Klima der Abruzzen ist mediterran mit kontinentalen Einflüssen. Die Sommer sind warm, jedoch mildert die Nähe zur Adria die Hitze. Die Tag-Nacht-Temperaturunterschiede in den Hügelregionen sind signifikant und fördern die Entwicklung komplexer Aromen in den Trauben. Die Winter sind kühl bis kalt, mit gelegentlichem Schneefall in den höheren Lagen. Diese klimatischen Bedingungen schaffen eine ideale Umgebung für den Pecorino-Anbau.

Der Klimawandel zeigt sich in den Abruzzen durch steigende Durchschnittstemperaturen und unregelmäßige Niederschlagsmuster. In den letzten Jahren haben Hitzewellen und anhaltende Dürreperioden die Winzer vor Herausforderungen gestellt. Gleichzeitig verlängern die wärmeren Bedingungen die Vegetationsperiode der Reben, was eine präzisere Lese erfordert.

Küche der Abruzzen und Pecorino-Käse

Die rustikale Küche der Abruzzen vereint die Einflüsse von Bergen und Meer. Zu den bekanntesten Spezialitäten zählen Arrosticini, kleine Lammspieße, sowie Brodetto alla Vastese, ein würziger Fischeintopf. Ein zentraler Bestandteil der regionalen Küche ist der Pecorino-Käse, der häufig mit Pecorino-Weinen kombiniert wird.

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