Domaine Terres Georges im Minervois
Beliebte Weine von Terres Georges
Die Weine der Domaine Terres Georges tauchten vor einigen Jahren im weinraum auf; sie waren spontan beliebt wie ein junger Hund auf dem Familiengeburtstag. Die Reise bis ins Minervois zog sich etwas hin und so war 2024 der Tag, die Erzeuger der Weine zu erleben, die schon seit einigen Jahrgängen für viel Freude bei den Kunden gesorgt hatten.
Einmal abgesehen davon, dass Anne-Marie und Roland so sympathisch sind wie auf den Bildern, war es ein Besuch bei Profis, mit denen man gerne zusammenarbeitet. Besonders, wenn die Weine am Ende so gut sind und auch so gut ankommen bei den Leuten, die fröhlich den «Bestellen»-Knopf auf der Seite drücken.

Familie Coustal ist seit Generationen auf der Domaine Terres Georges. Seit 2001 machen die Eltern ihren eigenen Wein.
Georges, der Vater.
Lucette und Georges, die Eltern von Anne-Marie, haben 2001 mit großem Stolz ihre erste Lese selbst ausgebaut, nachdem sie ihr ganzes Leben ihre Trauben bei der Genossenschaft abgeliefert hatten. Sie waren nicht allein mit diesem Weg: Das Languedoc war im Aufbruch. Die Steigerungen der Qualität waren enorm und es war die Zeit, als im Languedoc klar wurde: so, wie bisher gearbeitet wurde, ging es nicht weiter.
Lange Zeit war das Languedoc für billige, einfache Weine gefragt, die in großen Mengen in Europa getrunken wurden. Die meisten Winzer lieferten wie Lucette und Georges ihre Trauben an besagte Genossenschaften, die die Weine an große Abnehmer verkauften, also meist die «Vier Buchstaben»-Läden.

Eine Freude zu erleben, dass die beiden das Weingut gemeinsam betreiben. Jeder konnte den Satz des anderen an jeder Stelle fortführen. So entstehen feine Weine!
Neue Zeiten für Terres Georges in den 90ern
In den 90er Jahren waren die Zeiten für solche Weine weitgehend vorbei: Weinskandale hatten für Aufsehen gesorgt, es tauchten noch billigere Weine auf, die das Languedoc überflüssig machten. Zu dieser Zeit war Georges, der Vater von Anne-Marie, schon länger schwer erkrankt, und die Tochter musste das Weingut übernehmen.
Wer zwischen den Weinbergen groß geworden ist und jahrelang das Werden der Reben begleitet hat, erlebt, wie Wind, Wetter, Regen und Sonne den Lauf der Natur beeinflussen.
Anne-Marie übernahm zusammen mit ihrem frisch getrauten Gatten das Gut. Drei Wochen nach ihrer Entscheidung, erleichtert, dass die Reben weiter in der Familie bleiben würden, starb Georges an seiner Krankheit. Der Name «Terres Georges» – die Böden von Georges – erinnert an sein Vermächtnis.

Carignan ist im Languedoc quasi zuhause. Die Sorte braucht Sonne und Wärme und bringt dunkle, kräftige Weine hervor.
12 Hektar Reben für eine Familie
12 Hektar Reben stehen auf der Domaine Terres Georges. Die Sorte Carignan ist natürlich darunter. Sie gehört zum Süden und verleiht den Weinen ein besonderes Aroma. Grenache und Syrah sind zwei weitere wärmeliebende Sorten auf Terres Georges. Die eher aus kühleren Regionen stammenden Cabernet Sauvignon und Merlot sind mittlerweile ebenfalls oft im Süden zu finden. Im Minervois, wie im nahen Malepère, wirken atlantische Einflüsse auf das Klima, was oft für Kühle im Herbst sorgt. Diese Bedingungen verleihen den Trauben Eleganz, abhängig von der Lage der Weinberge.

Alte Carignan-Rebe auf Terres Georges im Minervois.
Die Reben werden von der Familie Coustal mit viel Handarbeit gepflegt: die Laubarbeit (das Trimmen der Blätter für einen optimalen Zugang der Sonne an die Trauben), die Grünlese, um den Ertrag niedrig zu halten, und die Lese selbst. Das Ziel sind gesunde Weinberge im Zusammenspiel mit der Natur und anderem Bewuchs, der auch ein vielfältiges Leben von Nützlingen und Mikroorganismen ermöglicht. Ziel dieser Arbeit ist ein optimaler Wein, der nur in einem gesunden Weinberg wächst – alle Technik im Weinkeller kann diese Arbeit unterstützen, nie ersetzen. Und die nächste Generation, die schon jetzt zwischen den Reben groß geworden ist, wird vermutlich die Tradition weiterführen.