Glera und Prosecco
Prosecco wird aus Glera erzeugt - und wenigen anderen Sorten
Die besten Glera Trauben für den Prosecco stammen aus dem Hügelland des Veneto
Neben den lokalen Rebsorten dürfen auch die französischen Sorten Pinot Noir, Pinot Blanc, Pinot Gris und Chardonnay neben der Glera für Prosecco verwendet werden.
Die Geschichte von Glera und Prosecco
Glera und Prosecco waren mal das gleiche. Die Traube wurde später umbenannt, was jedoch eine ziemliche Fehlinvestition war.
Glera wurde zwar auch schon lange in Venetien, im Friaul und Slowenien angebaut, ihre Geschichte war jedoch mit dem eher surrealen Erfolg des Schaumweines Prosecco verbunden. Weltweit wurde das Getränk zum Inbegriff des leichten Genusses, dem selten besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Ein geradezu Idealfall für Produzenten: sie konnten machen, was sie wollten, und die Verkaufszahlen stiegen jahrelang.
Grund für die Namensänderung von Prosecco zu Glera
Während Glera in Slowenien den Namen schon immer trug, hieß die Sorte in Italien bis 2009 Prosecco. Damit konnte jeder das Wort Prosecco auf die Flasche schreiben, denn es war ein Sekt der Rebsorte Prosecco. Niemand musste sich jedoch um die Qualitätsvorschriften des Gebietes Prosecco scheren, die sehr streng sind, um eine hohe Qualität zu sichern.
Glera wird hauptsächlich in Venetien angebaut
Seit dieser Änderung darf nur noch Prosecco (Frizzante, Spumante und Stillwein) genannt werden, was auch in der DOC Prosecco und nach den Anforderungen der DOC erzeugt wurde. Zu diesen gehört, dass mindestens 85% des Inhaltes aus der Sorte Glera erzeugt sein müssen. Der Gedanke hat jedoch den Mechanismus des Verkaufes außer Acht gelassen: Prosecco ist ein Lebensgefühl, niemand kauft eine Flasche, weil der Inhalt besonders ist. Viele Millionen wurden umsonst ausgegeben - kaum ein Kunde kennt den Namen Glera und noch weniger scheren sich darum, was da so genau in der Flasche ist.
Das Hügelland von Bival
Die Weinberge in Venetien, insbesondere in den Hügeln von Conegliano und Valdobbiadene, profitieren von einer vielfältigen Geologie. Die Böden bestehen aus einer Mischung von Mergel, Sandstein und Ton, was den Weinen eine besondere Mineralität verleiht. Die Kombination aus kalkhaltigen und lehmigen Böden bietet ideale Bedingungen für den Anbau der Glera-Traube.
Das Terroir hat einen erheblichen Einfluss auf den Geschmack und die Qualität von Glera-Weinen, insbesondere in Bezug auf Prosecco, der aus dieser Rebsorte hergestellt wird. Die Kombination aus Boden, Klima und geografischer Lage prägt den Charakter der Trauben und des Weins in einzigartiger Weise.
Einfluss der Böden
- Hügel von Conegliano und Valdobbiadene: Die Böden in diesem Gebiet bestehen aus einer Mischung aus Mergel, Sandstein und Ton. Mergel trägt zur Mineralität der Weine bei und verleiht ihnen eine gewisse Eleganz und Struktur. Sandige Böden fördern die Frische und Leichtigkeit, während tonhaltige Böden die Wasserspeicherung unterstützen und so den Reben auch in Trockenperioden eine gleichmäßige Versorgung bieten.
- Flachlandgebiete: Hier dominieren alluviale Böden (Schwemmland), die fruchtbetonte, aber weniger komplexe Weine hervorbringen. Diese Böden fördern den Ertrag, jedoch auf Kosten der Intensität der Aromen.
- Kalkhaltige Böden: Kalkstein fördert die Säure und Frische, die für Prosecco charakteristisch ist. Trauben aus kalkhaltigen Böden zeigen oft feinere und elegantere Aromen.
Klimatische Einflüsse
- Temperatur: Die gemäßigten Temperaturen in Venetien sorgen für eine langsame und gleichmäßige Reifung der Trauben, was zu einer ausgewogenen Säure und harmonischen Aromen führt. Die kühlen Nächte in den Hügeln bewahren die Frische und Säure der Trauben, was sich in der Spritzigkeit des Prosecco widerspiegelt.
- Niederschlag: Die Regionen um Conegliano und Valdobbiadene profitieren von ausreichend Niederschlag, der die Reben versorgt und die Aromakonzentration in den Trauben unterstützt. Zu viel Feuchtigkeit in flacheren Regionen kann jedoch die Konzentration und Intensität der Weine verringern.
- Lage und Höhe: In höheren Lagen (300–500 m ü. M.) wie in Valdobbiadene reifen die Trauben langsamer, wodurch intensivere Aromen und eine höhere Säure erhalten bleiben. Die exponierte Lage fördert zudem die Durchlüftung der Reben, was Krankheiten vorbeugt und die Gesundheit der Trauben bewahrt.
Frische Aromen sind Prosecco eigen. Zu solchen Aromen wird er auch meist genossen.
Aroma und Geschmack
Prosecco aus der Rebsorte Glera zeichnet sich durch ein frisches und fruchtiges Aroma aus. Typische Noten sind grüne Äpfel, Birnen, Zitrusfrüchte und gelegentlich florale Anklänge wie Akazienblüten. Am Gaumen präsentieren sie sich leicht, spritzig und mit einer angenehmen Säure, was sie besonders erfrischend macht.
Speisenempfehlungen
Aufgrund ihrer Frische und Leichtigkeit eignen sich Glera-Weine hervorragend als Aperitif. Sie harmonieren zudem gut mit leichten Vorspeisen, Meeresfrüchten, Sushi und milden Käsesorten. Die spritzige Natur des Weins ergänzt auch asiatische Gerichte mit leichter Schärfe.