Muscadelle

Die Rebsorte Muscadelle wird wegen des ähnlichen Namens oft mit Muscat verwechselt. In trockenen Cuvées wird sie oft mit Sémillon und Sauvignon Blanc gewählt.

Muscadelle

Muscadelle: Eine Rebsorte mit Charakter

Die Rebsorte Muscadelle wird wegen des ähnlichen Namens oft mit Muscat verwechselt, die eine Aromensorte ist und oft süße Weine daraus erzeugt werden. Muscadelle ist ein Nachkomme der früher weit verbreiteten, heute weitgehend völlig gerodeten Sorte Gourais Blanc oder Heunisch. Sie produzierte zwar nur mäßigen Wein, wurde aber oft mit anderen Rebsorten wie Sauvignon, Pinot Noir oder Traminer angebaut und es gibt daher viele Nachkommen dieser heute völlig unbekannten Sorte. Eine davon ist der Muscadelle.

Muscadelle wird um Bordeaux, besonders in Entre deux Mers und weiter östlich um Bergerac und Duras angebaut. In trockenen Weißweinen darf sie bis 40% der Cuvée ausmachen. In trockenen Cuvées wird sie oft mit Sémillon und Sauvignon Blanc gewählt.

Sie wird leicht von dem Edelpilz Botrytis befallen, was sie für die Erzeugung von edelsüßen Weinen im Duras, Montbazillac und Sauternes ideal macht. Sie gibt diesen Weinen eine frische Komponente in ihrer Süße. Sie verleiht Wein einen blumig frischen Duft, der hingegen nur in Ansätzen den Muskatduft der ähnlich klingenden Muscat-Traube hat und ist mit dieser auch nicht verwandt.

Es gibt nur noch wenige Reben von Muscadelle (etwa 2.000 Hektar). Sie ist heikel im Anbau und wird oft durch Sémillon ersetzt. Gibt sich ein Winzer die Mühe, reife Trauben, die noch Fruchtsäure in den Beeren haben, zu lesen, entstehen interessante trockene Weine und Cuvées aus Muscadelle. Der Entre deux Mers ist sicher der bekannteste dieser Weine.

Anbaugebiete

Frankreich

In Frankreich ist die Muscadelle hauptsächlich im Südwesten verbreitet. Sie spielt eine bedeutende Rolle in den Süßweinen von Sauternes und Barsac, wo sie zusammen mit Sauvignon Blanc und Sémillon verwendet wird. In der Appellation Entre-deux-Mers wird sie auch in trockenen Weißweinen eingesetzt.

Geologische Verhältnisse

Die Weinberge der Muscadelle in Frankreich sind geprägt von kalkhaltigen Böden. Diese bieten eine gute Drainage und tragen zur Entwicklung der charakteristischen Aromen der Rebsorte bei. In Sauternes und Barsac sind Kieselböden besonders verbreitet, die eine ausgezeichnete Wärmespeicherung ermöglichen und somit die Reifung der Trauben fördern.

Aroma und Speisenbegleitung

Die Muscadelle zeichnet sich durch ein intensives Aroma von weißen Blüten, reifen Aprikosen und exotischen Früchten aus. Eine feine Muskatnote ist ebenfalls typisch für diese Rebsorte. Weine aus der Muscadelle passen hervorragend zu Fischgerichten, insbesondere zu gegrilltem oder pochiertem Fisch. Auch zu Geflügel und leichten Käsesorten harmonieren sie gut. Die Süßweine aus Sauternes und Barsac sind ideale Begleiter zu Desserts oder als Aperitif.

Die Muscadelle ist eine weiße Rebsorte, die vor allem in Frankreich, aber auch in Italien und Spanien angebaut wird. Sie ist bekannt für ihre aromatischen Weine mit floralen und fruchtigen Noten.

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