Rosé Wein - die leichten Rotweine

Roséwein ist das Ergebnis präziser Handwerkskunst und fein abgestimmter Weinbereitung.

Rosé Wein - die leichten Rotweine

Roséwein – Präzision und Handwerkskunst

Roséwein steht für handwerkliche Präzision und das Streben nach Perfektion im Weinbau. Seine Herstellung erfordert eine sorgfältige Balance zwischen Frische, Frucht und Struktur. In Frankreich, wo Roséweine seit Jahrhunderten eine feste Tradition haben, werden sie mit großer Ernsthaftigkeit als hochwertige Weine erzeugt.

Die Maischestandzeit

Die Maischestandzeit bezeichnet den Zeitraum, in dem der Most mit den Schalen der Trauben in Kontakt bleibt. Dieser kurze Kontakt – oft nur wenige Stunden – sorgt für die charakteristische Farbe und beeinflusst die Aromen und Struktur des Weins. Zwei zentrale Faktoren sind:

  • Farbstoffe (Anthocyane): Diese bestimmen die Farbintensität des Rosés und werden aus der Traubenschale extrahiert. Die Farbpalette reicht von zartem Lachsrosa bis zu kräftigem Himbeerrot.
  • Tannine: In geringer Menge extrahiert, verleihen sie dem Wein eine feine Struktur und erhöhen die Lagerfähigkeit.

Der Zeitpunkt des Pressens wird gut gewählt, um die Balance zwischen Farbe, Frische und dezenter Struktur zu erreichen.

Frühe Lese – Frische im Fokus

Die Trauben für Roséweine werden in der Regel früher gelesen als für Rotwein. Dies fördert:

  • Frische Säure: Ein unverzichtbares Element, das Roséweine lebendig und erfrischend macht.
  • Moderaten Zuckergehalt: Dies führt zu Weinen mit moderatem Alkoholgehalt und feiner Balance.
  • Aromatische Finesse: Die frühe Lese bewahrt florale und fruchtige Aromen, die Roséweine so ansprechend machen.

Typische Rebsorten für Rosé

Frankreich bietet eine Vielzahl von Rebsorten, die sich hervorragend für Roséweine eignen:

  • Grenache: Sorgt für fruchtige Weine mit Noten von Erdbeeren und Himbeeren.
  • Syrah: Verleiht Roséweinen Würze und eine elegante florale Note.
  • Cinsault: Steht für Leichtigkeit und feine Beerenaromen.
  • Mourvèdre: Bringt Struktur und würzige Akzente, besonders in körperreichen Rosés.
  • Merlot und Cabernet Sauvignon: Häufig in kräftigeren Roséweinen aus dem Bordelais vertreten.

Rosé aus den französischen Regionen

Bordelais: Eleganz und Tradition

Das Bordelais ist nicht nur für seine Roséweine bekannt, sondern auch für die Clairet-Weine – ein traditionsreiches Zwischenglied zwischen Rosé und Rotwein. Clairet ist dunkler und körperreicher als Rosé, wird jedoch mit kürzerer Maischestandzeit als klassischer Rotwein hergestellt. Diese Weine, die eine besondere Stellung in der Geschichte des Bordelais haben, waren im Mittelalter bei englischen Weinhändlern sehr gefragt und gelten als Vorläufer moderner Rosés.

Südwesten: Vielfalt und Ausdruck

Im Südwesten werden Roséweine aus autochthonen Rebsorten wie Malbec, Tannat und Négrette erzeugt. Diese Weine sind fruchtbetont, mit Aromen von Pfirsich, tropischen Früchten und einer dezenten Würze.

Languedoc und Roussillon: Mediterrane Leichtigkeit

Im Languedoc und Roussillon dominieren Grenache, Syrah und Cinsault. Die Weine sind oft hell, mit lebhaften Zitrusaromen, roten Beeren und einem Hauch von Lavendel.

Rhône: Würze und Kraft

An der Rhône, insbesondere in der Côtes-du-Rhône und Tavel, werden Roséweine aus Grenache, Syrah und Mourvèdre hergestellt. Tavel ist bekannt für seine kräftige Struktur und würzige Noten – ein idealer Begleiter zu Lammgerichten oder orientalischer Küche.

Roséwein ist das Ergebnis präziser Handwerkskunst und fein abgestimmter Weinbereitung. Ob als eleganter Begleiter zu Speisen oder als fruchtiger Genussmoment – Roséweine bieten eine beeindruckende Vielfalt und faszinieren auch Weinfreunde, die Wert auf ausdrucksvolle Weine legen.

Veröffentlicht auf  Aktualisiert am  

Rosé Wein - die leichten Rotweine - aus den Regionen

  • Sablet

    Sablet

    Sablet liegt in der Provence neben anderen bekannten Weindörfern wie Rasteau, Vacqueyras, Séguret und Gigondas. Die Weine dieser Dörfer am Fuße der Dentelles de Montmirail gründen den Ruf der Vaucluse. Der Name Sablet deutet schon auf den Boden hin: die Reben stehen oft auf Sand oder sandigem Boden, der den Weinen ihren weichen Charakter vermittelt.

    Sablet, Côtes du Rhône

  • Côtes du Rhône

    Côtes du Rhône

    Die südliche Rhône in der Provence ist eine der bedeutendsten Weinregionen Frankreichs, bekannt für ihre beeindruckende kulinarische Vielfalt, das mediterrane Klima und die charakterstarken Weine. Sie erstreckt sich von Montélimar im Norden bis Avignon im Süden und umfasst zahlreiche Appellationen, die sich durch ihre Böden unterscheiden und recht verschiedene Weine hervorbringen.

    Côtes du Rhône

  • Languedoc

    Languedoc

    Viele der kleineren Appellationen wie das Fitou bieten besondere Weine aus dem Languedoc, die oft nicht sonderlich bekannt sind. Doch auch in den bekannten Appellationen sind es praktisch immer die Familienwinzer, die die besten Qualitäten erzeugen.

    Das Languedoc

  • Der Weinbau der Provence

    Der Weinbau der Provence

    Das Miteinander der Menschen in der Provence schafft einerseits ein großes Vertrauen in die Arbeit der Nachbarn, Freunde und Bekannten. Auch der Anspruch hoch: Man erwartet von Leuten, mit denen man eng bekannt ist, dass sie einem das Beste bieten, was sie können.

    Die Weine der Provence

Passende Winzer: Rosé Wein - die leichten Rotweine

Rosé Wein - die leichten Rotweine - auch gut zu wissen:

  • Kühle Nächte im Weinberg

    Kühle Nächte im Weinberg

    In Regionen mit kühlen Nächten bleibt die Apfelsäure stabil, da die Atmung der Trauben reduziert ist. Diese Temperaturunterschiede tragen zu Weinen mit einer lebendigeren Säurestruktur bei, wie im Piemont, dem Burgund und Beaujolais oder der Champagne.

    Kühle Nächte im Weinberg

  • Gerbstoff

    Gerbstoff

    Gerbstoffe, auch Tannine genannt, sind phenolische Verbindungen, die in Pflanzen, insbesondere in der Schale, den Kernen und Stielen von Trauben, vorkommen. Sie gehören zu den wichtigsten Inhaltsstoffen, die die Struktur, Lagerfähigkeit und sensorische Wahrnehmung eines Weins prägen.

    Der Gerbstoff

  • Phenolische Reife

    Phenolische Reife

    Während Zucker und Säure in der Beere oft früh ausgereift sind, benötigt die phenolische Reife mehr Zeit. Die phenolische Reife ist die Reife der Aromenstoffe. Teilweise gehen diese Aromen von den Beeren in den Wein. Besonders wichtig sind Verbindungen, aus denen bei der Gärung erst Aromen entstehen. Im Süden entstehen aus Beeren, die bei voller phenolischer Reife gelesen werden, sehr alkoholreiche Weine. Oder gar keine: Wildschweine und Insekten machen sich über zu lange reifende Trauben her.

    Die phenolische Reife der Trauben

  • Gärung

    Gärung

    Die Gärung ist komplexer Vorgang, der meist sehr verkürzt dargestellt wird: Hefe wandelt Zucker (Glukose und Fruktose) in Alkohol (Ethanol) und CO2 um.
    Doch die Vorgänge sind weitaus vielschichter und es entstehen viele der Aromen, die einen Wein erst ausmachen bei dieser Gärung.

    Die Gärung von Wein